Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 53. Band, (Jahrgang 1866)

Stark, Die Kosenamen der Germanen. 
433 
Die Kosenamen der Germanen. 
II. 
Von Dr. Frau* Stark. 
(Mit einem erläuternden Anhänge.) 
Nicht so zahlreich und mannigfaltig in den Formen wie die auf 
Verkürzung beruhenden Kosenamen 1 ) sind diejenigen, welche durch 
Contraction entstanden sind, doch ist die Schwierigkeit die ihnen zu 
Grunde liegenden AVortstiimme zu erkennen hier meistens viel grösser 
als dort. Aus dieser Ursache sind auch nur wenige dieser Bildungen 
bisher ihrem Wesen nach erkannt, die meisten verkannt worden. 
Während man eine Reihe dieser Namen irrthiimlich für verkürzte, 
aus einem Wortstamme gebildete Formen hielt, hat man sich bei 
anderen der Verpflichtung sie in ihrem Kerne zu erforschen dadurch 
entzogen, dass man sie als verstümmelt bezeichnete. 
Aber den Hemmnissen, die sich oft der wissenschaftlichen 
Forschung entgegenstellen, aus Bequemlichkeit ausweichen ist un 
würdig des Mannes, dem die Wissenschaft als Heiliges gilt, mit dem 
man weder spielen noch freveln soll. Ihn lockt vielmehr an, was den 
Miethling abschreckt, und gelangt er auf dem neu betretenen Pfade 
auch nicht an das sich vorgesteckte Ziel, so ist er doch seinen Nach 
folgern ein beachtenswerther Wegweiser dahin. 
Beseelt von diesem Gedanken habe ich keine Mühe gescheut 
die Hülle dieser räthselhaften Kosenamen zu durchbrechen und 
vorzugsweise der Erforschung friesischer Namen aus jüngerer Zeit 
eine Sorgfalt zugewendet, deren sie bis jetzt sich nicht zu erfreuen 
hatten. 
') Sitzungsberichte, LU. ßd., S. 237—340.
	        
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