Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 51. Band, (Jahrgang 1865)

Die Toxicologie der chinesischen Nahrungsmittel. 
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Wallnüsse darf man nicht viele essen. Sie erregen den Men 
schen und bewirken, dass der Schleim aufgesaugt wird. 
(Gesammelte Erklärungen.) Tsch’hing-lin sagt: Wallniisse be 
feuchten die Lungen und verzehren den Schleim. Die Frage entsteht, 
wie sie erregen und die Aufsaugung des Schleimes bewirken. Weil 
sie von Eigenschaft hitzig sind, so bewirken sie, wenn sie in Menge 
gegessen werden, dass das Feuer des Menschen in Bewegung geräth, 
die Flüssigkeiten kocht und dass dann Aufsaugung des Schleimes zu 
Stande gebracht wird. 
Wenn die rohen Früchte des Kreuzdorns in Menge gegessen 
werden, so erhitzen sie den Menschen, sie erzeugen Durst, Luftan 
schwellungen, Hitze und Kälte. Abgezehrte und Schwache dürfen sie 
noch weniger essen. Sie sind dem Menschen schädlich. 
(Erklärung.) Die Früchte des Kreuzdorns sind von Eigenschaft 
hitzig und erzeugen Durst. Sie sind von Geschmack süss und er 
zeugen Überfüllung. Bei Abgezehrten und Schwachen ist die Hitze im 
Inneren gewiss vollkommen, Milz und Magen sind gewiss leer. Aus die 
sem Grunde bewirken sie bei einem solchen Menschen Hitze und 
Kälte, und er darf sie noch weniger essen. 
Das Mittel, womit man die Vergiftung durch den Genuss der 
Baumfrüchte behandelt, ist: 
Schweinsknochen, schwarzgebrannt. 
Das obige Mittel wird zu Pulver zerrieben und davon ein Löffel 
von der Grösse eines Geviertzolles mit Wasser eingenommen. Das 
selbe ist auch wirksam gegen das Gift der Pferdeleber und des 
sickernden Dörrfleisches so wie ähnlicher Dinge. 
(Auseinandersetzung über das Mittel.) Indem man mit Schweins 
knochen das Gift der Baumfrüchte behandelt, bewirkt man, dass die 
Eigenschaften der Dinge sich gegenseitig beikommen. Die Behand 
lung hei dem Gift der Pferdeleber bat den Sinn, dass das Schwein zu 
dem Wasser (als Grundstoff), das Pferd zu dem Feuer (als Grund- 
*) Die sogenannten chinesischen Datteln.
	        
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