Die Toxicologie der chinesischen Nahrungsmittel.
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Wallnüsse darf man nicht viele essen. Sie erregen den Men
schen und bewirken, dass der Schleim aufgesaugt wird.
(Gesammelte Erklärungen.) Tsch’hing-lin sagt: Wallniisse be
feuchten die Lungen und verzehren den Schleim. Die Frage entsteht,
wie sie erregen und die Aufsaugung des Schleimes bewirken. Weil
sie von Eigenschaft hitzig sind, so bewirken sie, wenn sie in Menge
gegessen werden, dass das Feuer des Menschen in Bewegung geräth,
die Flüssigkeiten kocht und dass dann Aufsaugung des Schleimes zu
Stande gebracht wird.
Wenn die rohen Früchte des Kreuzdorns in Menge gegessen
werden, so erhitzen sie den Menschen, sie erzeugen Durst, Luftan
schwellungen, Hitze und Kälte. Abgezehrte und Schwache dürfen sie
noch weniger essen. Sie sind dem Menschen schädlich.
(Erklärung.) Die Früchte des Kreuzdorns sind von Eigenschaft
hitzig und erzeugen Durst. Sie sind von Geschmack süss und er
zeugen Überfüllung. Bei Abgezehrten und Schwachen ist die Hitze im
Inneren gewiss vollkommen, Milz und Magen sind gewiss leer. Aus die
sem Grunde bewirken sie bei einem solchen Menschen Hitze und
Kälte, und er darf sie noch weniger essen.
Das Mittel, womit man die Vergiftung durch den Genuss der
Baumfrüchte behandelt, ist:
Schweinsknochen, schwarzgebrannt.
Das obige Mittel wird zu Pulver zerrieben und davon ein Löffel
von der Grösse eines Geviertzolles mit Wasser eingenommen. Das
selbe ist auch wirksam gegen das Gift der Pferdeleber und des
sickernden Dörrfleisches so wie ähnlicher Dinge.
(Auseinandersetzung über das Mittel.) Indem man mit Schweins
knochen das Gift der Baumfrüchte behandelt, bewirkt man, dass die
Eigenschaften der Dinge sich gegenseitig beikommen. Die Behand
lung hei dem Gift der Pferdeleber bat den Sinn, dass das Schwein zu
dem Wasser (als Grundstoff), das Pferd zu dem Feuer (als Grund-
*) Die sogenannten chinesischen Datteln.