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den wegen schon um’s Jahr 1800 als Oberstlieutenant dieses Corps
in Pension treten und starb hochbetagt um 1840 unverehelicht in
Wien; b) Einanuel, Hauptinann, gleichfalls verwundet, starb in
Baden; c) Ludwig, am 24. August 1773 auf der Citadelle von
Antwerpen, wo sein Vater damals Festungscommandant war, geboren,
ist unser Numismatiker; dj Maximilian, daselbst 1776 geboren,
ist der rühmlich bekannte militärische Schriftsteller und Karlograph,
starb als k. k. Oberstlieutenant im Geniecorps und Professor der
Befestigungs- und bürgerlichen Baukunst an der Militär-Akademie
zu Wiener-Neustadt, im Jahre 1817 (s. Österreich. National-
Encyldop. Bd. V, 408). Ein Vetter dieser vier Gebrüder, Peter
Joseph de Traux, erhielt von Kaiser Franz II. am 26. April 1803
den Freiherrenstand und war zugleich unter die niederöster
reichischen Stände aufgenommen.
Ludwig de Traux trat nach seinen in der k. k. Ingenieur-
Akademie in Wien vollendeten Studien als Cadet iri’s Corps ein und
machte die Feldzüge von 1793 — 1797 gegen Frankreich mit und
zwar 1793 und 1794 bei der Armee in den Niederlanden und in
Frankreich, 1793 und 1796 bei der Armee am Unter-, Mittel
und Oberrhein, 1797 in Italien und theilte mit seinen Waffenge-
lährten die bitteren Geschicke in dem belagerten Mantua. Vom
Jahre 1798 — 1822 ward er im geheimen Cabinete Sr. Majestät
des Kaisers Franz und zwar vom Jahre 1804 an als Cabinets-
Secretär verwendet und rückte stufenweise zum Obersten vor,
als welcher er die Direction des k. k. Ilaupt-Genie-Arehivs in Wien
übernahm; wurde darauf als Generalmajor zumFortifications-Direc-
tor von Nieder- und Öberösterreich wie auch von Salzburg ernannt
und verblieb als solcher mit Ausnahme der nöthigen Inspections-
reisen ohne Unterbrechung in Wien. Nach 33jähriger treuer und
ehrenvoller Dienstleistung trat er mit allerhöchster Entsehliessung
vom 27. October 1842 mit Feldmarschall-Lieutenants-Charakter in
den Ruhestand und starb allgemein hochgeachtet und geehrt am
3. Mai 1833 im 82. Jahre seines Alters.
Referent lernte Herrn Ludwig de Traux schon im Jahre 1813
kennen, indem er dessen vor dem Vater dahingeschiedene Tochter
durch längere Zeit unterrichtete, und verehrt bis zu seinem letzten
Lebenshauche ihn als seinen ältesten Gönner in Wien. Er war ein
Ehrenmann jeden Zoll.