Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 41. Band, (Jahrgang 1863)

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der Abschnitte gehören würde und mir zu bestimmter Überzeugung 
gediehen ist, desshalb unterdrückt, weil mir bei wiederholter Erwä 
gung sonstige Schwierigkeiten des Verständnisses oder der Textes 
kritik sich nicht in so weit lösten, dass ich eine Erörterung der 
grammatischen Form hätte geglaubt vortragen zu dürfen. Die unech 
ten Schriften, welche unter Aristoteles Namen gehen, habe icb, so 
weit sich Anlass fand, in die Betrachtung mit einbezogen; beweist 
ja doch schon die Thatsache ihrer Einreihung unter die Aristoteli 
schen Schriften, dass sie in stilistischer Form und Farbe manche 
Vergleichungspunete zu jden wirklich Aristotelischen darbieten. — 
Besonders überzeugend für eine behauptete Satzfügung ist in vielen 
Fällen eine Übersetzung der fraglichen Stelle in’s Deutsche; wenn 
im Nachfolgenden hier und da dieses Mittel angewendet ist, so bitte 
ich, nicht den Massstab einer wortgetreuen und vollständigen Über 
setzung anlegen zu wollen. Es kam hier darauf an, durch die Re- 
production den behaupteten Zusammenhang der Satzglieder, und 
diesen treu wiederzugeben; um dies zu vermögen, musste auf 
Worttreue im Einzelnen und auf Vollständigkeit in der Aufnahme 
aller näheren erläuternden Ausführungen verzichtet werden; denn 
wenn man in dieser Hinsicht Vollständigkeit durch die Übersetzung 
erstrebt, muss man bei Aristoteles häutig den umgekehrten Weg, 
nämlich den der Auflösung des grammatischen Zusammenhanges 
grösserer Perioden statt ihrer Zusammenfassung einschlagen. 
I. 
1. Zu den einfachsten Formen von Satzbildungen, welche eine 
Erweiterung des ganzen Satzes zu grösserem Umfange herbeifüh 
ren, gehört die Verbindung zweier oder mehrerer coordinirter 
Glieder im Vordersätze. Sätze dieser Form, deren Fügung schon 
bisher richtig erkannt und demgemäss durch die entsprechende 
Interpunction in den Ausgaben bezeichnet ist, finden sich ungemein 
häufig. Es genügt, zwei Perioden dieser Form anzuführen, als Typus 
für die gleichartigen, die dann im Gegensätze zu den bisherigen 
Herausgebern zu behandeln sind. 
Eth. Nie. ß S. 1106 b 8 —16. Nachdem Aristoteles für die 
Definition der Tugend das Genus aufgesucht hat, unter welches 
dieselbe fällt, ß 4, und sodann auf inductivem Wege den Werth
	        
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