Aristotelische Studien.
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Didot’schen Ausgabe) oder in Übersetzungen die von mir empfoh
lene Auffassung der Satzfügung gebilligt worden, an anderen nicht,
ohne dass es mir möglich wäre, den Grund dieser Ungleichheit
einzusehen. Zu einem möglichst begründeten Urtheile über derlei
Fälle, in denen es sich um die Zusammengehörigkeit einer längeren
Argumentation zu einem einzigen Satzganzen oder ihre Isolirung
in einzelne selbständige Sätze handelt, wird sich nur dann gelangen
lassen, wenn das Material, welches dabei in Betracht kommt, in
Annäherung an Vollständigkeit zum Überblicke gebracht wird; für
jeden einzelnen Fall ist sodann die sprachliche Form und der Ge
dankengang zu erwägen, um dadurch zu einer Entscheidung über
die Satzfügung zu gelangen, und die Zusammenstellung der in
sprachlicher Form gleichartigen Stellen kann als Induction wesent
lich zur Bestätigung der aus der Beschalfenheit der einzelnen Stellen
gewonnenen Überzeugung beitragen.
Eine solche geordnete Übersicht des Materiales zu geben, ist
in dem Nachfolgenden versucht. Der Gegenstand hätte sich aller
dings auf wenigen Seiten abmachen lassen, indem ich in den Gruppen
der verschiedenen Hauptformen ausgedehnterer Sätze zunächst die
bereits in bisherigen Ausgaben anerkannten Fälle verzeichnet und
diesen dann die Stellen, die ich für gleichartig halte, mit der nach
meiner Auffassung berichtigten Inferpuuction hinzugefügt hätte. Aber
der Sache und den Lesern, welche sich für sie interessiren, wäre
mit dieser Kürze sehr wenig gedient. In den meisten Fällen ist ein
genaues Eingehen auf den ganzen Zusammenhang erforderlich, um
über das grammatische Gefüge der fraglichen Stellen sicher zu
urtheilen; und diejenigen Auffassungen derselben, denen kritisch
sorgfältige Herausgeber durch ihre Interpunction Ausdruck gegeben
haben, sind nothwendig in Erwägung zu ziehen. Diese Mittel der
Entscheidung glaubte ich den Lesern in möglichster Genauigkeit
darlegen zu müssen, um so mehr, da häutig die Schwierigkeit der
Satzfügung mit anderen Schwierigkeiten der Erklärung oder mit
Zweifeln in Betreff der Texteskritik zusammenhängt. Wenn ich
erklärte, in möglichster Vollständigkeit das Material zum Überblicke
bringen zu wollen, so ist damit nicht blos im Voraus zugestanden,
dass manche mit in Betracht zu ziehende Satzbildungen meiner Auf
merksamkeit mögen entgangen sein, sondern ich habe wissentlich
die Behandlung einiger Stellen, deren grammatische Fügung in einen