Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 41. Band, (Jahrgang 1863)

Aristotelische Studien. 
381 
Didot’schen Ausgabe) oder in Übersetzungen die von mir empfoh 
lene Auffassung der Satzfügung gebilligt worden, an anderen nicht, 
ohne dass es mir möglich wäre, den Grund dieser Ungleichheit 
einzusehen. Zu einem möglichst begründeten Urtheile über derlei 
Fälle, in denen es sich um die Zusammengehörigkeit einer längeren 
Argumentation zu einem einzigen Satzganzen oder ihre Isolirung 
in einzelne selbständige Sätze handelt, wird sich nur dann gelangen 
lassen, wenn das Material, welches dabei in Betracht kommt, in 
Annäherung an Vollständigkeit zum Überblicke gebracht wird; für 
jeden einzelnen Fall ist sodann die sprachliche Form und der Ge 
dankengang zu erwägen, um dadurch zu einer Entscheidung über 
die Satzfügung zu gelangen, und die Zusammenstellung der in 
sprachlicher Form gleichartigen Stellen kann als Induction wesent 
lich zur Bestätigung der aus der Beschalfenheit der einzelnen Stellen 
gewonnenen Überzeugung beitragen. 
Eine solche geordnete Übersicht des Materiales zu geben, ist 
in dem Nachfolgenden versucht. Der Gegenstand hätte sich aller 
dings auf wenigen Seiten abmachen lassen, indem ich in den Gruppen 
der verschiedenen Hauptformen ausgedehnterer Sätze zunächst die 
bereits in bisherigen Ausgaben anerkannten Fälle verzeichnet und 
diesen dann die Stellen, die ich für gleichartig halte, mit der nach 
meiner Auffassung berichtigten Inferpuuction hinzugefügt hätte. Aber 
der Sache und den Lesern, welche sich für sie interessiren, wäre 
mit dieser Kürze sehr wenig gedient. In den meisten Fällen ist ein 
genaues Eingehen auf den ganzen Zusammenhang erforderlich, um 
über das grammatische Gefüge der fraglichen Stellen sicher zu 
urtheilen; und diejenigen Auffassungen derselben, denen kritisch 
sorgfältige Herausgeber durch ihre Interpunction Ausdruck gegeben 
haben, sind nothwendig in Erwägung zu ziehen. Diese Mittel der 
Entscheidung glaubte ich den Lesern in möglichster Genauigkeit 
darlegen zu müssen, um so mehr, da häutig die Schwierigkeit der 
Satzfügung mit anderen Schwierigkeiten der Erklärung oder mit 
Zweifeln in Betreff der Texteskritik zusammenhängt. Wenn ich 
erklärte, in möglichster Vollständigkeit das Material zum Überblicke 
bringen zu wollen, so ist damit nicht blos im Voraus zugestanden, 
dass manche mit in Betracht zu ziehende Satzbildungen meiner Auf 
merksamkeit mögen entgangen sein, sondern ich habe wissentlich 
die Behandlung einiger Stellen, deren grammatische Fügung in einen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.