B o n i t z , Aristotelische Studien.
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Aristotelische Studien.
2.
Von dem w. M. H. Könitz.
Die bekannte Äusserung des Aristoteles über Herakleitos ra roö
'HpaxAdrou oiaari^ai epyov ist öfters auf Aristoteles selbst ange
wendet worden. Und mit Recht, denn an zahlreichen Stellen der
Aristotelischen Schriften ist es schwer, die richtige Interpunction
zu setzen, oder was dasselbe ist, die grammatische Satzfügung sicher
zu erkennen; seihst nach den verdienstlichen Arbeiten zur Erklärung
des Aristoteles, welche besonders den letzten drei Jahrzehenten seit
dem Erscheinen der Bekker’schen Ausgabe des Aristoteles ange
hören, ist für diese Seite der Interpretation merklich weniger
geleistet, als bei anderen Schriftstellern, denen gleiche Wichtigkeit
beizumessen oder ähnlicher Eifer der gelehrten Bearbeitung zuge
wendet ist. Der Grund hiervon liegt einerseits in der Sache selbst.
Die stilistisch gewiss nicht zu rühmende Manier des Aristoteles, in
einen begründenden oder bedingenden Satz zu den Hauptgliedern
des Beweisganges Erläuterungen oder untergeordnete Begründungen
hinzuzufügen, macht es häufig zweifelhaft, wo denn der Nachsatz
beginne oder ob vielleicht über der zerstreuenden Ausdehnung des
Vordersatzes die grammatische Form, in welcher er begonnen, und
somit das Erforderniss, ihn durch einen Nachsatz abzuschliessen,
ganz in Vergessenheit gerathen sei. Zu dieser objeetiven Ursache
kommen aber subjective Anlässe hinzu; die Erklärung des Aristo
teles ist darauf gerichtet, den in seinen Schriften niedergelegten