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scher Ballistik und Toxologie höchst schätzbaren Werkes ist
Mustafa K,ani der Kahwedfchibaschi, d. i. oberste KafTehkoch
SultanMahmud’s, ein Sohn Mohammed Aga’s, welcher der Pesch-
gir Agasi, d. i. der Tafeldecker Sultan Abdul Hamid’swar.
Die osmanischen Sultane waren von jeher grosse Liebhaber des
Schiessens mit Bogen und Pfeil und auf dem 0 k m ei d an, d. i.
dem Pfeilplatze zu Constantinop el, verkünden Marmorsäulen mit
goldenen Inschriften die besten ihrer Schüsse auf fast unglaubliche
Entfernungen, deren viele gewiss durch Schmeichelei vergrös-
sert worden sind. Dieses für Bogenschützen sehr anziehende
Werk enthält erstens vierzig Ueberlieferungen des Propheten
über das Verdienst des Bogenschiessens und handelt dann sehr
umständlich von Bogen und Pfeil, ihrer Zusammensetzung, den
Namen ihrer einzelnen Theile und dem Gebrauche derselben
und gibt auf den letzten fünfzig Seiten die Liste von drei hun
dert durch Zeugnisse oder Denkmale bewährten vortrefflichen
Schüssen, deren weitester der des Sultans eine Tragweite von
1199 Schritten hat; eine Entfernung, die eben so unwahr
scheinlich , als durch die Zahl, in der nur eine Einheit zur
Vollendung der runden Zahl von 2000 fehlt, sehr verdächtig ist;
die lithographirten Tafeln stellen die verschiedenen Theile des
Bogens uud seiner Zugehör dar.
276. Sialkuti alel Chiali, d. i. der Sialkutische *)
über Chiali, diese zwei Wörter des Titels würden ganz unver
ständlich sein, wenn nicht auf der letzten Seite des im Sil—
hidsche d. J. 1263 (November 1847) in 335 Seiten gr. Octav
gedruckten Schlüsse die nöthige Aufklärung gegeben wäre, dass
dieses die Randglossen des Glänzendsten, nämlich Abdol
Hekim Ibn S ch e m s e dd in’s, der unter den Gelehrten unter
dem Namen des Sialkutischen bekannt, seine Randglossen
nämlich zu den Anhängseln (Taalikat), welche dieser geschrie
ben zu den Randglossen Mola Chiali’s, über den Commen-
tar Seaadeddin Teftafani’s zu den Dogmen Nesefi’s,
diess ist eine zweite Ausgabe des i. J. 1235 (1820) erschie-
*) J