Über die bildl. Verstärkung d. Negation bei mhd. Dichtern.
477
verwendet wurden, so dass sicher: kicher !), wesen: vesen, jär:
gewar, war: har 2 ) zu den trivialsten Reimen zählten, wie heut zu
Tage Wonne: Sonne, Herz: Schmerz, — war die Bedeutung und
der Werth dieser bildlichen Verneinungen schon gebrochen und jede
Wiederkehr derselben musste roh und gemein scheinen. Daraus
erklärt sich, dass schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
diese beliebte Gewohnheit, die Negation durch Bilder zu verstärken,
seltener wird und dass sich einige Dichter derselben ganz enthalten.
Denn der Verschwendung derartiger Bilder in der ersten Hälfte des
13. Jahrhunderts musste nothwendigerweise eine Reaction auf dem
Fusse folgen.
1 ) Vergl. Ottokar.
2 ) Vergl. Thomas in und Ulrich v. L i c h t e n s t e i n.