Dr. Heinis cli, Über die Namen Ägyptens in der Pharaonenzeit eie. 47
SITZUNG VOM 23. JÄNNER 1861.
Vor gelegt:
Uber die Namen Ägyptens in der Pharaonenzeit und die
chronologische Bestimmung der Ära des Königs Nei/os.
Von Dr. S. L. Heini sch.
Nachfolgende Zeilen schliessen sich an meine im Märzhefte des
Jahrganges 1859 der Sitzungsberichte der philosophisch-historischen
Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (Bd. XXX,
Seite 379 ff.) abgedruckte Abhandlung: „Über die Namen Ägyptens
bei den Semiten und Griechen“ an, und soll in der vorliegenden eine
Erklärung derjenigen in den Hieroglyphen vorkommenden Namens
gruppen versucht werden, welche zufolge bilinguer Inschriften als
Bezeichnungen Ägyptens zu betrachten sind. Es sind dies folgende
Namensgruppen: ^, g^f», g^.gm, g|-
Die ersten zwei Gruppen sind bereits lautlich und etymolo
gisch (KaM, «.hau, das dunkle Land, hehr, nn, griechisch Zyuiu)
bestimmt 1 ) und wurden nur der Vollständigkeit wegen wieder be
rührt; hier handelt es sich demnach nur um Ermittlung der drei letz
teren Nameusbezeichnungen Ägyptens.
findet sich als Bezeichnung Ägyptens häufig in Inschriften
auf den Denkmälern des alten und neuen Reiches; die Beweisstelle,
‘dass diese llieroglyphengruppe eine Bezeichnung Ägyptens sei, ent
hält bekanntlich die Tafel von Rosette. In der 38. Zeile des
griechischen Theiles dieser Inschrift wird berichtet, es hätten die
Priester des Landes beschlossen, aufzustellen Poyopioroo eixova
bv ixdoTOj tepep bv rep i7Ti<po.[vsazär(p zorrwj vj np oaovopa-
*) Vergl. meine angeführte Schrift S. 2 ff. (379 ff.).