Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 32. Band, (Jahrgang 1859)

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J. Bergmann 
knechte zu ersetzen, und so trat Jakob mit seinem Volke in diesem 
Bundeskriege mit kaiserlicher Genehmigung in französischen Sold; 
der König bekam hiedurch an den Eidgenossen einen gewaltigen 
Feind im Rücken seines Herzogthums Mailand. 
Wir finden unsern Jakob bei des Marschalls Chaumont glücklichem 
Unternehmen gegen Legnago, hierauf nahm er bei der Vertheidigung 
Verona’s wider den venetianischen Feldherrn Alviano rühmlichen 
Antheil. 
Nach dieser Zeit traten Georg von Frundsperg, Jakob und 
Marx Sittich von Embs, der im Jahre 1511 auf kurze Zeit Land 
oberst in Friaul war, mehr und mehr in den Vordergrund. 
Als die Eidgenossen den sogenannten kalten Winterzug 1511 
unter Anführung Ulrich's Freiherrn von Sax über den St. Gotthard 
in's Mailändische unternahmen, zog ihnen unter dem jugendlichen 
Gaston de Foix, Herzog von Nemours, mit dem Gascogner Molart und 
dem Ritter Bayard auch Jakob von Embs mit seinen deutschen 
Knechten aus der Besatzung zu Verona mit erwünschtem Erfolge 
entgegen. Aus dieser Zeit datirt sich des Ritters ohne Furcht und 
Tadel und des Capitäns Jakob Freundschaft. 
Als Andreas Gritti durch Verrath des Grafen Alvise Avogadro 
die Stadt Brescia wieder für die Republik gewonnen hatte, die 
Citadelle aber noch in den Händen einer französischen Besatzung 
war, wollte Gaston die Stadt, bevor der Feind sie uneinnehmbar ge 
macht hätte, rasch demselben entreissen. Er verliess demnach am 
9. Februar 1512 mit Jakob von Embs und Philipp von Freiberg 
Bologna, wo diese zur Besatzung lagen, schlug unterwegs bei Isola 
della Scala den venetianischen Feldhauptmann Baglione, der sorg 
los zur Verstärkung gegen Brescia zog, und stand am 17. vor der 
Stadt. Da diese überrascht von einer Übergabe nichts hören wollte, 
erstürmte Jakob mit seinem Fussvolke das hinter der Citadelle 
gelegene Kloster; Abends am 18. liess Gaston das ganze Fussvolk 
in die Citadelle einrücken und versperrte durch Reiterei die Pforte 
St. Nazarii, die andere hatten die Brescianer selbst zu ihrem Ver 
derben unzugänglich gemacht. Nachdem Gaston, der in kostbarem 
Waffenschmucke als oberster Feldhauptmann an der Spitze des fran 
zösischen Adels stand, sturmfertig an vier Stunden die Übergabe der 
Stadt erfolglos erwartet hatte, begann am 19. der erste Angriff auf 
schmalem und steilem Wege von der Citadelle herab, bald waren
	        
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