Nachtrag zum Mailicfle (184!))
der
Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe.
Durch ein Versehen blieb beim Abdrucke S. 457 vor der vorletzten und letzten
Zeile : ,,Vermerkht den handl, zwischen der herrschafft von Osterrich etc. vnd der Eyt-
genosscn” die Einleitung weg, sie lautet wie folgt:
XV.
Besondere Beachtung verdienen ohne Zweifel solche Actcn-
stücke, welche die Lage der Dinge von einem hohem Standpuncte
aus darstellen; anders erscheinen die Begebenheiten dem be
schränkten Sinne des Privatmannes, der — meist nur einseitig —
oft sehr kurzsichtig über die Ereignisse urtheilt, anders dem um
sichtigen, in den Zusammenhang der Dinge eingeweihten Staats
manne, dessen Urtheil, wenn es anders nicht durch Leidenschaft
befangen ist, von weit höherem Interesse ist.
Ich theile aus dem, im k. k. geheimen Haus- und Staats
archive aufbewahrten Originale ein Memorandum mit, welches ei
ner der Bäthe Herzog Sigmunds von Oesterreich-Tirol für Kaiser
Friedrich IV. im Jahre 1469 niederschrieb über die Stellung des
Hauses Hahsburg gegen die schweizerischen Eidgenossen, worin
auf eine sehr klare Weise sämmtliche Wirren und Beschwerden
seit so langer Zeit her auseinander gesetzt sind. —Kaiser Friedrich
schrieb dazu seine eigenen Randglossen. — Jedenfalls ist es in
teressant, ja wichtig, die Ansicht der Fürsten über das ganze
Verhältniss kennen zu lernen. — Man sieht ein, dass auf solche
Weise die geschichtliche Darstellung künftighin ganz andere Grund
lagen haben müsse, als bisher. —
(Folgt (las Aclenstück.)