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menstellung von Materialien zu einer künftigen Geschichte
der Zeit K. Fridrichs IV.” ist, habe ich den Mangel von ge
nügenden und cliarakterisirenden Quellen beklagt; ich bestrebte
mich, so viel Documente als nur immer möglich herbeizuschaffen,
ehe ich über die Verhältnisse und ihre Entwicklung mir ein
Urtheil erlaubte, ich suspendirte nicht selten dasselbe eben
weil ich das bisher Bekannte für ungenügend erkannte.
Ich wurde schon von mehreren Seiten über das langsame
Vorrücken dieser Monographie zu Rede gestellt, man glaubte
icb hätte die Fortsetzung ganz aufgegeben. Das nun habe ich
nicht gethan, aber ich kann mich nicht entschlossen, den
dritten und vierten Tlieil (womit die Zeit K. Fridrichs IV.
abgeschlossen werden soll} auszuarbeiten, so lange mir so
viele Verhältnisse noch dunkel bleiben, ich finde mein Material
viel zu ungenügend. — Ich hoffe, immer noch Neues zu finden
und „Hoffnung lässt nicht zu Schanden werden”\ jeder Tag
bringt neuen Stoff; je mehr man sucht, desto mehr findet man,
man muss freilich auch das Suchen lernen.
Wie sollte man nicht vorsichtig und zögernd zur Ausar
beitung werden, wenn sich liinteunach Documente und Quellen
finden, die der Darstellung eine andere Wendung geben, sie
vielleicht nicht bloss modificiren sondern selbst berichtigen.
Ich werde täglich mehr in meiner schon so oft ausgespro
chenen Ansicht bestärkt, dass wir viel zu wenig Quellen,
viel zu viel Geschichte haben. Es ist eben nicht schwer,
Phrasen und Gemeinplätze aneinander zu reihen und aus zehn
Büchern ein eilftes machen, das sich lesen lässt; ja ich be
haupte, die österreichische Geschichte, das ist der Stoff
derselben, sei so interessant und wichtig, dass jedes Buch
darüber gewissermassen schon an für sich nicht ganz unbe
deutend seyn könne. — Aber freilich die relativen Vorzüge
sind desto abstechender.
Wie sollte man, behaupte ich, nicht zögern abzuschliessen,
wenn selbst Sammlungen, die mau ausgebeutet zu haben glaubt,
Neues liefern und deutlich Zeugniss geben , dass man sich auf
Cataloge und Repertorien nicht unbedingt verlassen soll.
Dies diem docet, dieses Spruches Wahrheit habe ich
erprobt. — Ich fand im geheimen Haus- und Staatsarchive vor
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