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gebraucht. OINAIOI EH IIvAPO heisst es hei Böckh, C. Insc.
158. p. 153. Lin. 12 u. p. 157. Die Münze ist nach der Be
schreihung ganz den Namen ausdrückend. Die Vorseite enthält
einen Bacchuskopf mit Epheu bekränzt; die Rückseite, ausser
der Schrift eine Weintraube, folglich ist der Name des Orts
als Stadt des Weines hinlänglich durch Bilder ausgedrückt.
Strabo erwähnt derselben als kleiner Stadt XIV. p. 639, daher
der Zweifel des Herrn Einsenders durch diese Inschrift ganz
gehoben ist und seine Vermuthung, dass die sehr merkwürdige
Münze der Stadt Oinoe auf der Insel Ikaria gehöre, deren Be
wohner, wie erwähnte Inschrift bezeugt, OINAIOI hiessen, zur
Gewissheit erhoben wird.
Mit einer sehr schönen und bisher unbekannten Münze
schliesst der Herr Verfasser den Aufsatz:
Lorbeerbekränzter Kopf des Apollo links. Rs. FEAAA in
der Mitte eines Lorbeerkranzes. Pellerin, Recueil I. 156,
Eckhel D. N. V., Neumann im k. k. Münz-Cabinet gaben
die Münzen mit FEA, denn bis jetzt waren nur so beschriebene
bekaunt, zu Pella Macedoniae, welche Stadt als Residenz der
maccdonischen Könige dem Gedächtnisse der Menschen um so
näher war. Borreil, Numismat. Chron. II. 237 hat zuerst aus
Fundorten aufmerksam gemacht, dass diese Münzen weder nach
I’ella in Macedonien, noch nach Pellina in Thessalien, wie
Mionnet II. p. 19. S. 111. Nr. 299 glaubte, sondern nach
Pellene in Achaia gehören. Dem in Entdeckung alter griechi
scher unbekannter Münzen höchst glücklichen Bor re II in
Smyrna, der schon mehrere Sammlungen gemacht, wovon er
eine vorzügliche an die Bank von England verkaufte, und der
sowohl in eigenen Schriften, z. B. Notice Medailles des Rois
de Chypre. Paris 1836, als in Ackermanns Numismat. Chro-
nicle seine glücklichen Entdeckungen bekannt machte, folgte
unser nicht weniger begünstigte Einsender der zwölf Inedita.
Mir ist in dieser numismatischen Streitsache, ob die Münzen mit
FEA oder auch FEAAA nach Pella Macedoniae , Peliuna Thes-
saliac , oder Pellene Achaiae gehören, entscheidend: der Fund
ort, das Gewicht und die Fabrik. Nun ist aber mit bestimmt
achaischen Münzen dieser dreifache Grund übereinstimmend;
insbesondere bewahrt auch das k. k. Miinz-Cabinet Silber- und