Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 28. Band, (Jahrgang 1858)

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Auszug aus einem Schreiben des Novara-Reisenden Dr. Scherzer. 
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Bemerkungen des üerrn Dr. Ph. Winnes in Hongkong 1 ) zu dem Ton 
ihm übersandten Vocabuiarium des Hakka-Dialekts. 
Dasselbe enthält eine Wortsammlung aus dem Hakka- Dialekt 
2 ) Khäk oder Häk kä wä 3 ). Dieser Dialekt wird in 
nament- 
verschiedenen Kreisen der Provinz Köng-tung 
lieh aber in der Provinz 
Köng-sT 5 ) gesprochen. Er steht 
zwischen dem Puntidialekt 6 ) = Kantondialekt und dem 
Mandarindialekt, hat mit diesen beiden manches Gemeinsame, weicht 
aber doch wieder durch den Gebrauch eigenthümlicher Redensarten, 
durch Wortlaut und Accentuation vielfältig von beiden ab. Dadurch 
stellt sich aber die Hakkasprache als ein eigener Dialekt dar. Der 
Hakkadialekt wird in verschiedenen Gegenden verschieden gespro 
chen; er weicht selbst wieder in mehrere Localmundarten ab. Das 
selbe ist bei allen Hauptdialekten der chinesischen Sprache der Fall. 
Was die Töne oder Accente des Hakkadialekts betrifft, so hat 
derselbe sechs, Mandarin hat vier, Punti hat acht. Von diesen sechs 
Tönen sind zwei phinschäng 5p -^£ 7 ), einer hoch, der andere 
tief. Den hohen bezeichnen wir mit einem wagrechten Strichlein über 
dem Wort, den tiefen mit einem solchen unter dem Wort. Sodann 
hat die Hakka-wa einen schöng-schäng _L s) , den wir mit 
einem nach links geneigten Strich bezeichnen ('), und einen Khi 
! ) Die Insel sollte eigentlich Hung-kiang genannt werden, kjrjj < y~|~ Hung - kiang 
wörtlich: der rothe Strom. Hong-kong ist Kantondialekt. 
2 ) Der Herr Verfasser schreibt nach dem Vorgänge M orr iso n’s und Anderer die 
chinesischen Wörter von der Linken zur Rechten, was dem Gebrauche der Chinesen 
zuwider, welche in allen Fällen, wo fiir eine senkrechte Zeile kein Platz ist, die 
Zeichen von der Rechten zur Linken schreiben. 
3 ) Nach der Aussprache des Mandarinendialekts Khe-kiA-hoa, d. i. die Sprache des 
Hauses der Gäste. Die Benennung ist offenbar in Kanton üblich und bezeichnet die 
Heimath des Dialekts, der in grösserer oder geringerer Entfernung von Kanton 
gesprochen wird. 
4 ) Nach dem Mandarinendialekt Kuang-tung. 
5 ) Nach dem Mandarinendialekt Kuang-si. Der Herr Verfasser bedient sich für diese und 
die folgenden allgemein üblichen Ausdrücke der Aussprache des Kantondialekts. 
fl ) Pün-ti-wä (nach dem Mandarinendialekt pen-ti-hoä) wörtlich: die Sprache des 
Heimathlandes, d. i. der Dialekt von Kanton, so genannt in seiner Heimath. 
7 ) Nach dem Mandarinendialekt Phing-schfng. 
8 ) Nach dem Mandarinendialekt Sehang-sching.
	        
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