Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 27. Band, (Jahrgang 1858)

Studien zur Geschichte des 13. Jahrhunderts. 
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„Diese Muthmassung findet Verstärkung durch den Umstand, dass 
gerade in der Urkunde, womit Lutold V. den ß. Mai 1219 das von 
seinem Vater Lutold IV. gestiftete Kloster Riiti von aller Vogteiherr 
schaft befreit, so wie in einer zweiten Urkunde des Bischofs Konrad II. 
von Constanz, womit dieser jene Befreiung bestätigt, unter den 
wenigen Zeugen, Truchsesse von Waldburg erscheinen, deren 
Einwilligung zur besagten Befreiung als Blutsverwandte der Regens 
berger nothwendig war. Diese Zeugen sind: der Dompropst von 
Constanz Heinrich und sein Bruder Bilgerin, und Bruder Albert von 
Waldburg. Letzterer vermuthlich ein Mönch. Dass auch die beiden 
anderen Truchsesse von Waldburg waren, bezeugt des Matthäus von 
Pappenheim Chronik der Truchsesse von Waldburg, S. 21, Nr. XVII. 
Die besagten Urkunden aber stehen in P. Trudpert Neugart’s 
Codex diplomaticus Alemanniae Part. II, Nr. DCCCCY und DCCCCVI.“ 
„Zweitens. Ein deutsches handschriftliches Verzeichniss salz- 
burgischer Erzbischöfe, welches bis auf die Wahl des Erzbischofs 
Johann Jakob im Jahre 1S60 fortgesetzt ist, nennt den Erzbischof 
Eberhard II. ausdrücklich: „Eberhardus von Truchsess“. Ebenso ein 
zweites, fortgeführt bis 1S94. — Erst ein drittes und späteres Ver 
zeichniss hat den Namen „von Trüchsen“. Wie leicht konnte sich 
das Wort Truchsess durch Unaufmerksamkeit der Abschreiber in 
Trubsen oder Trüch sen verändert haben, u. s. w.“ 
Jedenfalls war Erzbischof Eberhard kein Kärntner, das geht 
aus seiner Verbindung mit dem schwäbischen Kloster Salem oder 
Salmannsweiler hervor, wie wir später sehen werden, so wie der 
von ihm zum Bischöfe von Gurk beförderte Walther, Eberhard's 
Oheim, früher Abt des graubiindischen Klosters Disentis gewesen. 
Allerdings hat Filzens Vermutlmng Manches für sich, und die 
den hohenstautischen Kaisern so ergebenen Truchsesse von Wald 
burg waren so einflussreich, dass sowohl die Kaiser selbst als auch 
die Ilochstifter Brixen wie Salzburg in der Wahl eines Gliedes dieser 
angesehenen und treuergebenen Familie ihren eigenen Vortheil wah 
ren konnten J ). 
*) Bader's und Filzens Vermuthungen betreffen ja ohnehin ein und dasselbe 
Geschlecht. 
Als Philipp von Hohenstaufen nach Italien zu seinem Bruder Kaiser Heinrich VI. 
zog, im September 1197. war Friedrich von Tanne in seiner Begleitung. Konrad
	        
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