Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 25. Band, (Jahrgang 1857)

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Boiler. 
Prädicataffixe den zu s geschwächten Anlaut unverändert bewahrt 
san, sen=rMH); das Affix der dritten Person bietet ^ (sun) statt 
des jakutischen tlih, ^ (si) statt ’ra und <J (i) statt a, ä; die 1. Pers. 
Plur. hat die ältere FormJj (biz), (iniz) in beiden Affixarten 
tlieils durch Ahwerfung des Anlautes zuj (z) verkürzt, tlieils durch 
Umwandlung des Mehrheitsexponenten j in J (q), AJ (k) ganz unkennt 
lich gemacht; die 2. Pers. Plur. des Prädicataffixes zeigt neben dem 
regelrechten (siz) auch eine erweiterte Form (singiz) j-Cl, (sigiz) 
entweder mit verdoppeltem Personalaffixe, oder, was mir 
glaublicher scheint, eine Afterbiidung analog der Entwickelung der 
2. Pers. Plur. des SubjectaffixesjSo (ngiz) aus der 2. Pers. Sing. 
AÜ (ng). 
Hiermit schliesse ich die Reihe von Untersuchungen über den 
Bau der ural-altaischen Sprachen, um sie seiner Zeit in anderer Form 
wieder aufzunehmen. Der nächste Zweck, dem sie ihre Entstehung 
verdanken, war, die sprachgeschichtlichen Thatsachen zu sammeln, 
um aus diesen die Frage nach der Verwandtschaft und den Ursitzen 
der magyarischen der Lösung entgegen zu führen. Wer den Bau der 
ural-altaischen Sprachen, unbefangen von Vorurtheilen, die ihre 
Berechtigung nur innerhalb bestimmter Grenzen haben, aufmerksam 
verfolgt, kann sich der Wahrnehmung nicht verschliessen, dass das 
Japanische, die tungusischen, mongolischen, samojedischen, finnischen 
und türkisch-tatarischen Sprachen dieselben, den Anschauungen 
parallelen Lautelemente besitzen, dass dieselben sich nach bestimm 
ten Gesetzen in den einzelnen Sprachen besondern, dass die Verhält 
nisse des Seienden zum Erscheinenden durch dieselben Mittel dar 
gestellt, dass die räumlichen Beziehungen der bezeiclmeten Objecte 
zu einander durch identische Zeichen angedeutet und die Beschaffen 
heit der Aussage nach Tempus und Modus formal unter demselben 
Gesichtspuncte aufgefasst und lautlich zur Anschauung gebracht 
wurden. Die genannten Sprachen besassen gleiche Wurzeln, gleiche 
Wortbildung, gleiche Formbildung am Nomen und Verbum, die sie 
redenden Völker waren also den Postulaten der Sprachgeschichte 
entsprechend, zur Zeit, wo diese Entwickelungsperiode abschloss, 
eins. Ebenso sicher ergibt sich die weitere Beobachtung, dass in 
einem Theile der aufgezählten Sprachen — der japanischen, der 
tungusischen und mongolischen — die persönlichen Beziehungen am
	        
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