Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 24. Band, (Jahrgang 1857)

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Asc hbac h. 
Da im Jahre 203 Septimius Severus und sein Sohn Caracalla 
noch nicht den Beinamen Britannicus führten, den sie erst im Jahre 
210 annahmen; da offenbar der Caesar Geta in der Inschrift genannt 
ward, so liegt es nahe, die Ausmerzung seines Namens gerade an der 
Stelle des ungeschickt eingeschobenen Beinamens zu suchen. Die 
Lücke der ausgetilgten Worte ET GETAE CAES wurde ausgefüllt 
durch das darüber eingeschriebene BRITANNICIS-P P J ). 
Im Jahre 203 war des Kaisers Septimius Severus Minister und 
Günstling P. 3 ) Fulvius Plautianus mit des Kaisers Bruder L. Septi 
mius Geta, der nicht mit Caracalla’s Bruder P. Septimius Geta zu 
verwechseln ist, Consul. Es ist allerdings auffallend, dass beide die 
Zahl II bei ihrem Namen hatten, indem sie früher nicht in den fastis 
Vorkommen. Entweder waren sie schon consules suffecti gewesen, 
oder was wahrscheinlicher ist, sie wurden zum Range von Consulen 
erster Classe, d. i. solcher die wiederholt das Consulat bekleidet 
hatten, erhoben. 
Ein gleichzeitig lebender Geschichtschreiber H e r o d i a n 
(hist. III, 11) berichtet: Plautian trug ein Oberkleid mit breiten 
Purpurstreifen als Patricier (er hiess daher auch vir clarissimus), er 
hatte den Rang derer die zum zweiten Male das Consulat bekleidet 
hatten 3 ). Wenn auch in den meisten fastis Plautianus und Geta 
einfach ohne die Zahl II als Consuln des Jahres 203 angegeben 
werden, so kommt doch bei Idatius Plautianus II et Geta vor. Auch 
in der Inschrift bei Marini Fr. Arv. p. 544 heisst es von diesen: 
C-FVLV-PLAVT-PR PRCV-COS- II (Praefect. Praetor. Clariss. Vir 
Cos. II). Auch in dem Cod. Justin, bekommt Plautianus als Consul den 
Zusatz II, der aber bei Geta fehlt. Möglich ist es daher, dass in 
*) Kellermann 1. c., der ganz Borghesi beistimmt, fügt die Bemerkung hinzu: 
Excusationem suam habet error Fabrettianus, quum liaec tabulae pars prius alia con- 
tineret postea deleta, quorum vestigia adhuc apparent, ita ut nisi utriusque seri- 
pturae litteras bene distinguas BHITTAN1ICA facillime legas pro BB1TTANICIS. — 
In ähnlicher Weise ist in der Inschrift, welche bei Orelli Henzen N. 5077 mit 
theilt, an der Stelle der ausgetilgten Worte ET GETAE CAES eingeschrieben 
BRITT • MAX. 
2 ) In einer Inschrift bei Marini frat. arv. pag. 544 ist Plautian's Praenomen Cajus: 
C'FVLV’PLAVT-, in einer andern bei Orelli-Henzen Nr. 5498 Publius angegeben. 
Panvinius gibt ihm das Praenomen Lucius. So nennt ihn auch Ilenzen n. 6920, ob 
schon ohne Zweifel irrthümlich. 
3 J ’Ev xois Seitepov 'J^ctxsüaajiv ^tstäxto.
	        
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