294
M a x v. K a r a j a n.
des Ambrosianus an *), oder sind ganz unbedeutender Natur. Diese
ausgenommen, fehlt kein einziges Scholion von E in cod. 133. Die
sehr bedeutende Zahl der Fälle, wo bisher aus E allein bekannte
Scholien auch in cod. 133 sich finden, dient zur weiteren Erhärtung
der ausgesprochenen Ansicht. Mit Buch i, oder richtiger mit 6
schliesst E. Der cod. 133 dagegen enthält in ziemlich gleicher Ver-
theilung bis zum Anfang des Buches cd zahlreiche Scholien. Indem
nun E für die Scholien zu e, 4S his i beinahe ganz entbehrlich wird,
bietet er zu cod. 133 für die ersten vier Bücher eine sehr will
kommene Ergänzung. Dass die Handschrift auch in den Partien, wo
sie mit E übereinstimmt, viel Brauchbares liefert, lässt sich von
dem höheren Alter und namentlich von der Sorgfältigkeit ihres
Schreibers gegenüber der Nachlässigkeit desjenigen von E mit Beeilt
erwarten und findet auch, wie sich im Folgenden zeigen wird, seine
Bestätigung.
Wir haben somit in unserem codex den bisher bekannten ältesten
der Ambrosianischen Gruppe. Eine direete Benützung desselben
durch eine dieser Gruppe angehöriger Handschriften darf auch nicht
für E angenommen werden, wohl aber eine Benützung einer dem
cod. 133 zur Hauptbasis dienenden Bedaction, in welcher dann jene
wenigen geringfügigen Scholien enthalten gewesen sein mögen, die
der verständige Schreiber 3 ) unserer Handschrift mit Recht wegge
lassen. Nur durch diese Fassung des Verhältnisses erklärt sich ein
fach das Fehlen so vieler Scholien unseres Codex in E, die ihrer
vorwiegend exegetischen Natur wegen sicher ebenso wie so manche
andere Aufnahme gefunden hätten. Doch dringen wir hier nicht
weiter vor; auf so schlüpfrigem Terrain ist es sehr wenig gerathen
Hypothesen aufzubauen.
Es mögen nun einige Mittheilungen aus der Handschrift ihre
Stelle finden, die als Belege für die oben ausgesprochenen Be
hauptungen dienen sollen. Vollständigkeit ist hiebei nicht beab
sichtigt. Die Reihe eröffnen Angaben von Scholien die sich in dem
*) So die Scholien zu: fr, v. 32, p. 360, v. 63, p. 360 u. 361, v. 409, p. 392, v. 448,
p. 393,21 u. 22, v. 493 , p. 395, v. 317 , p. 397 , 16—18, v. 329, v. 342, p. 399.
Ebenso beinahe alle im Buche t. —
2 ) Über diesen wird noch am Schlüsse gesprochen werden.