Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 22. Band, (Jahrgang 1856)

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Boiler. 
2. Das gleichfalls tibetische ‘ (rßqgs) J ) „vollkommen, 
vollendet, beendigt, durchgeführt“ = barmanisch 
(comb), (comb) a ) „etre termine, arnene ä une con- 
clusion, efface, detruit, s’eteindre“ = Mandzu (du- 
^eme) 3 ) „perfectionner une chose, l’acliever“ (vgl. 
dem gegenwärtigen Stande der Hilfsmittel schwer zu erreichende Feststellung des 
Werthes der formalen Elemente der einsylhigen Sprachen, wie sie Schiefner in 
seinen tibetischen Studien für diese Sprache versucht hat, dringend geboten, bevor 
über die Möglichkeit des genetischen Zusammenhanges der von Prichard soge 
nannten turanischen Sprachen entschieden werden kann. Bis dahin muss die Frage 
olFen bleiben, und es scheint mir oben so verfrüht denselben als Thatsache hinzu 
stellen, als ich es für unbegründet halte gegen die von Klapproth versuchte Zu- 
sammenstellung von tibetisch 3|" (mzub mo) „Finger, Zeigefinger“ mit 
Suomi sormi id. Verwahrung einzulegen. Ist £J* mo, dessen Bedeutung durch die 
Bezeichnung „Artikel“ anstatt erklärt nur mehr verdunkelt wird, mit Aino (be), 
japanisch J (mo-no), magyarisch mä-ny, me-ny, Suomi mi identisch, dann 
kann die An- oder Abwesenheit des formalen <R* keinen Einwand gegen die Verei 
nigung hergeben, da ja auch in den indogermanischen Sprachen Formen mit und 
ohne Ableitungselement neben einander bestehen wie Sanskrit W (dr<?) neben 
C^rsa), TTTTTT (dif) neben (de?a) etc. Wäre auf eine zufällige Überein 
stimmung in einem einzelnen Worte überhaupt ein Werth zu legen, so käme zu 
betrachten, tibetisch (mjub) = saraojedisch (Jen. Baicha-Dial.) tubae, 
uboe == (Tawg.) ~ufou „Zeigefinger“ (Castren, Wort. d.sam. Spr. p. 220, b), 
japanisch rL (jubi), Mandzu ^ (sim-^un; b=m, u=i in Folge der Nach- 
Wirkung des ursprünglichen j.-=s), kamassinisch-samojedischseine 1 , seme’i „Finger“ 
(Castren, Wort. d. sam. Spr. p. 220, b), ugrisch-ostjakisch Tyi = chinesisch ^jj^j 
(tci), magyarisch üj. Hieraus ergibt sich, dass r in dem Suomiworte der Ableitung 
angehört, sor-ini also in Bezug auf seinen ersten Theil sich an Manzu ^ (3orime) 
1 
„montrerau doigt, indiquer“ ^ 
r 
f 
Dict.Tart. Mantch. II, p.518) anschliesst, wohin auch das mordvinische sor „Finger“ 
und türk. (jürük) = magyar. gyürü „Fingerring“ bezogen werden muss. 
(3onre sinv/un) „Findex“ (Amyot, 
!) Schmidt, Tib. deutsch. Wort. p. 482, b. 2 ) Schleier mach er, Gramm, 
barm. etc. p. 355; vgl. Schiefner, Tib. Studien in dem Bull, de l’Acad. de St. Pet. 
T. VIII, p. 26i. *) Amyot, Dict. Tart. Mantsch. II, p. 321.
	        
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