Geschichtliche Skizze von kurdischen Fiirstengeschlechtern.
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weiteren Bestände desselben nichts mehr erwähnt wird. Die Besitz-
I heile der beiden anderen Brüder vererbten sich auf ihre Nachkommen,
und bildeten noch im Jahre 1005 neben der Hauptlinie zwei abge
sonderte Lehens-Commenden.
Das Hauptgebiet Schirwan war dazumal gerade nach dem Tode
Zeinel Beg's an dessen Sohn Abdal Beg gelangt, während die Com-
mfende von Schelbistan sich unter dem neueren Namen von Kärni im
Besitze Zeinel Beg's aus dem Hause Emir Mohammed Kurs, und jene
von Irwan im Besitze Mir Melek's aus dem Hause Emir Schems-
eddin’s befand.
18. Die /liirriiklii-Fiirsten
und zwar in den vier Linien von
a) Derzini,
bj Kerdekan,
c) Atak und
d) Tardschil.
Die Zärräkhi-Emire sind arabischen Volksursprungs aus Syrien.
Ihr Stammvater Scheich Hasan, welcher der vierzehnte Abkömmling
Ali’s des Schwiegersohnes des Propheten sein soll, war aus seiner
syrischen Heimath nach Mardin gewandert, und liess sich dann in der
Gegend von Atakli nieder, wo er sich dem beschaulichen Leben
weihte. Eine von dem heiligen Manne an der geisteskranken Tochter
des Seldschuken-Emirs Artykli, des damaligen Landpflegers, bewirkte
Wundereur erweckte die grösste Verehrung für ihn, und legte den
Grund zu seiner künftigen Macht. Die geheilte Fürstentochter wurde
seinem Sohne Sejjed Hosein vermählt und ihm das Gebiet von Tar
dschil verliehen, welches der Ausgangspunct der Herrschaft dieser
vierzweigigen Dynastie war. Nach ihm erhielten auch seine Nach
kommen den Namen Zärräkhi, welcher das im Munde der Kurden
verderbte arabische äzräkli „blau“ sein soll, und dem Scheich wegen
der blauen Farbe seiner Augen oder, wie Andere wollen , seines
blauen Gewandes wegen, beigelegt worden wäre.
Scheich Hasan welcher nach dem Tode des Seldschuken-Emirs
demselben in der Begierung folgte, schickte seine Söhne in die ein
zelnen Districte des Landes, welche sie in Besitz nahmen und ver
walteten.
Sitzb. (I. pliil.-Iiist. CI. XXII. IUI. I. IIft.
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