Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 22. Band, (Jahrgang 1856)

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Alfred Barb. 
er sich kosten liess, die Stelle eines Min Miran von Tripolis (in 
Syrien) mit der Bedingung zu erlangen gewusst, dass er die Statt 
halterei von Relis als eine Dependenz seiner neuen Machthaberschaft 
behalte und sie ihm für jeden Fall gesichert bliebe. Er wurde jedoch 
nur allzubald seiner beiden Würden entsetzt und lebte im Jahre 1005 
noch immer aller Macht entkleidet. Ob er, wie Scheref es ihm in 
Aussicht stellen zu sollen glaubte, seine verlorene Herrschaft wieder 
erlangte, müssen spätere geschichtliche Daten lehren. 
17. Die Fürsten von Schirwan 
und zwar in drei Linien : 
a) mit der Lehensherrschaft von Kafra (Schirwan), 
b) mit der Lehens-Commende von Kami. 
c) mit der Lehens-Commende von Irwan. 
Die Vorfahren der Fürsten von Schirwan waren ursprünglich 
Wesire der Ejjuhiden-Sultane gewesen und nach dem Verfalle der 
Herrschaft der Letzteren mit einem Nachkommen derselben, welcher 
der Ahnherr der Fürsten von Hosnkeifa gewesen sein dürfte, in dieses 
Land gekommen. Einer andern Angabe zufolge sollen sie von den Köni 
gen von Schirwan abstammen. Soviel stehtjedoch in dem einen wie in 
dem andern Falle fest, dass drei Brüder Namens Izz-eddin, Bedr- 
eddin und Emad-eddin, in das Gebiet von Kufra gekommen waren, 
sich daselbst niedergelassen und die Herrschaft jenes Landes von 
den früheren Königen überkommen hatten, welche sie auf ihre Nach 
kommen vererbten, und diese in der Regel theils von den Seliden- 
Schahen, theils von den osmanischen Sultanen zu Lehen trugen. 
Die beiden Lehens-Commenden von Kami und Irwan verdanken 
ihre Entstehung einer frühzeitigen Theilung des Gebietes, welche 
Mir Hasan, der zweitgenannte Fürst dieses Hauses, unter seine fünf 
Söhne vorgenommen hatte, und der zufolge Emir Schah Mohammed 
dem Vater in der Regierung folgte, und die übrigen vier Söhne, 
nämlich Emir Mohammed Kur die Festung Schelbistan, Mirza die 
Festung Kafra, Mir Schems-eddin die Festung Irwan und MirMedschd- 
eddin die Festung Awail mit den bezüglichen Dependenzen erhielten. 
Der letzte derselben war alsbald ohne Hinterlassung eines 
männlichen Erben verstorben und sein Besitztheil sofort von Emir 
Schah Mohammed wieder zum Hauptgebietc geschlagen. Ein Gleiches 
scheint auch mit jenem von Kafra geschehen zu sein, da von einem
	        
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