Geschichtliche Skizze von kurdischen Fürstengeschlechtern. 1 3
Saghman Kej Chosrew Beg. Die ursprünglichen vierzehn Lehens-
Commenden waren dagegen auf neun zusammengeschmolzen.
13. Die Mcrdasi-Fiirsten
und zwar in den drei Linien von
a) Egil,
b) Palu,
c) D sc har muk.
Scheref sagt, dass die Merdasi-Fürsten ihre Herkunft von Abbas,
dem Onkel des Propheten Mohammed, ableiten, und dass ihr Ahnherr
Pir Mansur ben Sejjed A’redsch, einem in deren Besitze befindlichen
Stammbaume zufolge, im siebzehnten Gliede von Sejjed Ali ben
Abdallah ben Abbas abstammte.
Pir Mansur lebte anfänglich im Hekkari-Lande und begab sich
in der Folge von dort in das Gebiet Egil, wo er im Dorfe Piran
seinen Aufenthalt nahm, und durch seinen frommen Lebenswandel
eine geistliche Macht begründete welche hei seinem Enkel Pir Bedr
in eine weltliche Herrschaft überging. Pir Bedr selbst musste zwar
nach einiger Zeit der andringenden Seldscluikenmacht weichen und
sich nach Miafarakein zu dem dortigen Fürsten Emir Hosam-eddin
flüchten , wo er eine Zeit lang verborgen lebte, und zuletzt bei der
Einnahme der Festung Miafarakein durch den Seldschuken-Goneral
Emir Artyk den Tod fand.
Allein sein nachgeborener Sohn Emir Bulduk, welcher als der
von dem Volke sehnlich erwartete Sprosse des heilig geachteten
Fürstenhauses bei seiner Geburt in türkischer Sprache mit den
Worten: „istedigimizi bulduk“ (wir haben das Ersehnte gefunden)
begrüsst wurde und davon seinen Namen erhielt, gelangte durch
die treue Anhänglichkeit des Stammes wieder zur Herrschaft. Von
ihm erhielt die Dynastie den Namen der Buldukan , welcher nach
ihrer Spaltung in die drei Linien von Egil, Palu und Dscharmuk bei
der Hauptlinie verblieb. Die fragliche Theilung des Gebietes erfolgte
nach dem Tode seines Enkels Emir Mohammed, durch dessen drei Söhne
Emir Isa, Emir Timurtasch und Emir Hosein. Die drei Linien hatten
sich im Jahre 100Ö noch immer im Besitze ihrer Macht erhalten; in
Egil gebot Dschafer Beg, ein Nachkomme Emirlsa’s; in Palu Sulejman
Beg, ein Nachkomme Emir Timurtasch’s, und in Dscharmuk Moham
med Beg, ein Nachkomme Emir Hosein’s.