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Alfred Barb.
(Aus dem III. Buche, 1 Abtheilung.)
12. Die Fürsten von Tschciniscligczek
und zwar in den drei Linien von
n) Medschengerd,
b) Portok und
cj Saghman.
Die Fürsten von Tschemischgezek selbst leiten ihren Ursprung
von Mälkiscli, einem Sprossen des Abbassidenhauses, her. Einer
andern Angabe zufolge sollen sie jedoch von den Seldschuken, und
zwar von Malekschah, dem im Jahre S97 d. F. von Sulejman hen
Kylydsch Arslan getödteten Machthaber von Erzerum, abstammen. Es
heisst nämlich, dass Mälkiscli, ein Nachkomme jenes Malekschah, die
zweiunddreissig Festungen und sechzehn Gebiete erobert hatte,
welche noch im Jahre 100S d. F. insgesammt zu Tschemischgezek
gehörten.
In dem reissenden Strome der auf einander folgenden Welt
umwälzungen durch Dschengiz, Timur und dieTurkomanen ging auch
die Herrschaft der Melkischi-Fürsten unter, erhob sich aber wieder
nach dem Sturze der Turkomanen-Dynastie vom schwarzen Hammel.
Der Wiederhersteller derselben war Emir Scheich Hasan,
welcher sie auf seine Nachkommen vererbte. Die Spaltung der
Dynastie in die drei Linien von Medschengerd, Portok und Saghman
erfolgte erst nach dem Tode seines Urenkels und dritten Nachfolgers
Pir Hosein Beg, dessen sechzehn Söhne sich an Sultan Sulejman 1.
mit der Bitte um Theilung des väterlichen Erbes wandten.
Bei der vorgenommenen Theilung wurden ursprünglich blos die
beiden Sandschake von Medschengerd und Portok für die zwei ältesten
Söhne Pir Hosein Beg’s, Mohammed Beg und Rüstern Beg, nebst vier
zehn Lehens-Commenden errichtet und das Gebiet von Saghman
sammt dem Flecken Tschemischgezek zu den osmanischen Staats
domänen geschlagen. Bald darauf wurde aber auch dieses Gebiet zu
Gunsten Kej Chosrew Beg’s, eines der jüngsten Söhne Pir Ilosein
Beg's, in ein Sandschak umgewandelt.
Im Jahre 100S bestanden noch alle drei Sandschake; in Med
schengerd gebot Allahwerdi Beg, in Portok Bajsänkär Beg und in