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Boiler.
Suomi sine-rtää „bläulich erscheinen“, vgl. samojeclisch
tan de na, tansina (), (Tawg.) indeasea *) „blau“.
II. In Folge der Vertretungen steht r in den westlichen Spra
chen bisweilen einem inchoativen d, £ des Mand/.u, Mongolischen
und Samojedischen gegenüber:
Magyarisch nye-r „erwerben, gewinnen“, samojedisch
(Jur.) nedäu 3 ) „erarbeiten, verdienen“, Suomi ansaita (an-
satsen) „erwerben“, jakutisch cyi 3 ) „gewinnen“.
Syrjänisch nirala 4 ) „tero, frico“, Suomi liieroa = mongo
lisch(ni^aci/o) ä ) „reiben, zerreiben“.
S.
I. Primitiv bezeichnet s die Absicht, das Verlangen und das
Streben eine Thätigkeit zu äussern oder in einen Zustand zu treten.
Es bildet ein Cons ecutiv und D e siderativ, das bei Thätigkeiten
die sich in Momente zerlegen zum habituellen Frequentativ,
bei Zuständen die nur allmählich sich entwickeln zum Inchoativ
und Deminutiv wird. Wegen ihrer Beziehung zur Zukunft finden
die durch s vermittelten Ableitungen hei der Bildung des Verbal
ausdruckes häufige Verwendung (Futurum, Conditional, Perfectiv,
Infinitiv, Supinum). Etymologisch geht der Exponent s auf drei ver
schiedene Wurzeln zurück. Die eine, deren grammatische Function
am deutlichsten in dem Translativ-(Factiv-, Terminativ-) Suffixe
(fr)si hervortritt (Suomi ulo-ksi = ulo-s „hinaus“ (ulko „das
Äussere“), Mandzu ^ (tule-si) c ) „vers le dehors“ (^[tule]
„dehors“), mongolisch ^ (^amigha-si) 7 ) „wohin“ (£ [^amigha]
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„wo“ etc.), erscheint selbständig in Suomi saa-da „consequor;
incipio, pervenio“, syrjänisch sua 8 ) „consequor“, mord-
vinisch sa-ms „kommen“, jakutisch crr 9 ) „einholen, erreichen,
*) Castren, Wort. d. sam. Spr. p. 208, a. 2 ) Ebendas, p. 21, a. 3 )BöhtIingk,
Lex. p. 172, a. 4 ) Castren, El. Gramm. Syrj. p. 150, a. 5 ) Schmidt, Lex.
p. 90, 6. 6 ) Amyot, Dict. Tart. Mantch. II, p. 292. 7 ) Schmidt, Lex. p. 134, a.
8 ) Castren, El. Gramm. Syrj. p. 157, b. 9 ) Böhtliugk, Lex. p. 166, b.