Die Wurzelsufl’ixe in den ural-altaischen Sprachen.
1S5
R.
I. Eine Wurzel auf -r, mongolisch J (ir-ekü) ') „kommen“,
'a)
türkisch ! (ir-israek) a ) „arriver, toucher, aboutir“,
magyarisch er „erreichen“, welche vielleicht selbst schon den
Exponenten r enthält, wird sehr häufig als Bildungssuffix verwendet.
Sie bezeichnet:
überhaupt die eben statttindende, oder speciell die in der Ent
wickelung fortschreitende Thätigkeit und bilden so das Nomen
verbale präs. fut. im Mandzu, Mongolischen (Supiri.) und Türkisch-
Tatarischen, so wie das denominative Inchoativ. Ausserdem verleihen
sie denBildungen frequentative (continuative) Bedeutung. In letzterem
Falle tritt meist noch ein zweiter Exponent hinzu. Wird zum Theil
durch d, nd, s vertreten.
Samojedisch (Jur.) piurgäu 3 ) „suchen“, (ostj.) perag, per
nag 4 ), id., von (Jur.) piu 4 ), (ostj.) peap, pegap 4 ) „suchen“.
Magyarisch ve-r „schlagen, prügeln“, türkisch-tatarisch
\ (u-rmaq) 4 ) „frapper, battre“, Mandzli (fo-rime) s )
1
„frapper“, aber magyarisch ü-t „einen Schlag thun“, samoje
disch (ostj.) motnam, monnap 6 ) „schlagen“.
Samojedisch (Jur.) mi-rgam 7 ), mi-rgau „viel machen“,
mhi 7 ) „machen“, (vgl. magyarisch mü „Werk, Kunstwerk“).
Magyarisch feher „weiss werden“, türkisch-tatarisch
(agha-rmaq) 8 ) „blanchir, devenir blanc“.
Mongolisch^ (ösije-rgekü) „in Hass oder Feindschaft
gerathen“, ^ (ösije) a ) „Hass, Rache, Feindschaft“.
1 ) Schmidt, Lex. p. 39. c. 2 ) Kieffer et B. I, p. 23, b. 3 ) Castren,
Wort. d. sam. Spr. p. 287, b. 4 ) Kieffer et B. I, p. 127, b. 5 ) Amyot, Dict. Tart.
Mantcb. III, p. 186. 6 ) Castren, Wort. d. sam. Spr. p. 173, a. 7 ) Ebendas, p. 42, a.
s ) Kieffer et B. I, p. 63, a. 9 ) Schmidt, Lex. p. 77, c.