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Alfred Barb.
Die unter seinem Sohne Bedr zu grosser Ausbreitung gelangte
Herrschaft dieses Fürstenhauses wurde nach dem Tode des Letzteren
vonSehems-eddaula dem ßujiden-Machthaber von Hamadan gebrochen,
und scheint auch bald darauf ihr Ende erreicht zu haben, wiewohl
der letzte in der Geschichte genannte Sprosse der Hasanawiden,
Bedr, ein Urenkel des früheren Fürsten gleichen Namens, noch im
Jahre 484 d. F. von den Seldschuken als Statthalter in Kumusch
und Dinewer eingesetzt erscheint.
3. Die Fürsten von Schehriznl.
Die Geschichte dieser neben den Hasanawiden erstandenen
Dynastie beginnt mit Abulfeth Mohammed dem Sohne Ajjar’s, welcher
durch 20 Jahre, und zwar bis zum Jahre 401 d. F. über Holwan
gebot, und schliesst mit Abul-Mansur nach einer Regierung von
130 Jahren, welche Familienzwist und Zerfahrenheit neben dem
fühlbaren Drucke der Seldschuken-Herrschaft kennzeichnen.
4. Die Fnzlcwi-Fürsten, mit dem Beinamen Luri bozorg (der (irosslurcn).
Die Fürsten von Grossluristan stammen von Abul - Hassan
Fazlewi ab, dem Oberhaupte der im Jahre 500 d. F. aus Syrien vom
Berge Essemak nach Luristan eingewanderten Kurden. Sein Enkel
Mohammed hen Ali ging an den Hof der Selghuren-Fürsten von Fars,
und dessen Sohn Abu Taher, ein tapferer Jüngling, welcher sich im
Dienste des Atabegen Sänkhär durch einen glücklichen Feldzug gegen
die Schäbankare-Fiirsten ausgezeichnet hatte, wurde von diesem
mit der Eroberung von Luristan betraut, welche ihm auch gelang
und ihn zum Gründer der grosslurischen, mit dem Titel der Atabegen
bekleideten Dynastie machte.
Seine ersten Nachfolger breiteten die eroberte Macht immer
mehr aus, und wussten sich auch unter der Herrschaft der Mongolen
zu behaupten. Der Atabeg Afrasiab, der sechste Fürst aus diesem
Hause, ein Zweiturenkel Abu Taher's, glaubte sich sogar, nachdem ein
glücklicher Zufall ihn bei dem Tode Arghun Chan’s in den Besitz
der Stadt Isfahan gesetzt hatte, als unumschränkten Herrscher betrach
ten zu können; er belohnte seine Grossen mit Ländereien von Irak,
und fasste selbst den Entschluss die mongolische Hauptstadt zu
erobern. Allein einem schlechtbenützten Siege folgte alsbald eine
furchtbare Niederlage. Der Atabeg wurde gefangen genommen und