110
Herr Regierungsrath Arneth theilt ein Schreiben des Herrn
v. Jabornegg aus Klagenfurt über die von ihm herausgege
benen „Römischen Alterthümer in Kärnten" mit, worin er sich
zugleich anfrägt, ob die Akademie die Fortsetzung dieses Wer
kes unterstützen wolle; was dahin beantwortet wird, dass die
Akademie in der yon ihr herauszugebenden „Quellensammlung
zur österreichischen Geschichte (Fontes rerum Austriacarum)”
eine eigene Abtheilung den in der Monarchie vorfindlichen In
schriften und Monumenten, sowohl griechischen und römischen
als auch mittelalterlichen (bis zum 17. Jahrhundert) widmen und
in nach den Provinzen abgesonderten Rubriken herausgeben werde,
mit Nennung der Einsender und Reschreiber.
Ferner legt Herr Arneth Zeichnungen von neugemachten
archäologischen Funden vor; nämlich zwei Zeichnungen von grie
chischen Gefässen, welche unlängst in der Krimm, unweit Kertsch,
dem alten Panticapaeum, gefunden wurden, deren Darstellungen sich
auf Dionysos und Ariadne beziehen und an Trefflichkeit der Zeich
nung und Ausführung denen von Gross-Griechenland gleichkom
men; und die Zeichnung einer Silberschale, die vor drei Mona
ten bei Neuburg an der Donau in Baiern gefunden wurde, und
zu den seltensten Monumenten der Aid gehört; die darauf befind
liche Darstellung, bestehend aus 22 grossen Figuren, drei klei
nen Kindern und einem Siegeszeichen, scheint sich auf die Siege
des Germanicus oder des Alexander Severus zu beziehen.
SITZUNG VOM 12. APRIL 1848.
Der Secretär theilt wieder einige Eingaben an die histo
rische Commission mit und legt dann folgendes handschriftlich
zugesendete Werk vor: „Die römischen Reichsprovinzen Noricum
und Pannonien, oder Geschichte von Österreich unter und ob der
Enns, Steiermark, Kärnten und Krain unter den Römern, mit den
Worten der Quellen selbst dargestellt;” erste Abtheilung. Von
dem wirklichen auswärtigen Mitgliede, Herrn Professor Dr. Albert
v. Muchar, welches dieser der Akademie zur Beurtheilung und
Bekanntmachung eingesendet hat, und von der Classe den Herren
Arneth und Climel zur Berichterstattung zugewiesen wird.