Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

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Schätze desselben kennen lernen. Da Boczek die Urkunden 
des Kremsierer Areliives bis 1306 (dem Todesjahr des letzten 
Przemisliden) sammelte, welche theils schon gedruckt sind, 
tlieils im letzten Bande des Codex diplomuticus, welchen 
Herr Professor Sembera herausgeben wird, noch mitgetheilt 
werden sollen, so wird die historische Commission ihr Augen 
merk auf die Zeit des 14., 15., 16. und 17. Jahrhunderts rich 
ten , und hofft für dieselbe die bedeutendste Ausbeute zu ge 
winnen. Herr Dr. Branowitzer wird nächstens ein genaues 
Verzeichniss der vorhandenen Stücke einsenden, aus denen die 
Commission dann die Auswahl hat; das wird wohl Stoff für 
zwei bis drei Bände der Fontes liefern, denn das erzbischöf 
liche Archiv ist sehr reich. — Ich bemerke bei dieser Gelegen 
heit, dass nach Herrn Dr. Br ano witz er's Mittheilung das 
Archiv des hochwürdigen Domcapitels zu Olmütz ebenfalls 
reich an archivalischen Schätzen ist. — Da dasselbe einen 
selbstständigen Körper bildet, so würde es wohl gut sein, 
wenn die kaiserliche Akademie in einem eigenen Schreiben das 
hochwürdige Domcapitel ersuchen würde, ihr zu seinem Ar 
chive Zutritt zu gewähren. — Auch bitte ich als Berichterstat 
ter die verehrliche Classe wolle die mährischen Herren Stände 
in einem Schreiben ersuchen, ihr über den literarischen Nach 
lass des früher erwähnten Gelehrten Boczek, welchen die 
Herren Stände an sich gebracht haben, gütige Auskunft zu 
geben; es befinden sich darunter höchst schätzenswerthe Ma 
terialien. Boczek war einer der fleissigsten Sammler, der 
den kleinsten Tlieil seiner Sammlungen veröffentlicht hat. — 
Es ist zuversichtlich zu erwarten, dass in diesem Nachlasse so 
Manches enthalten sei, dessen Veröffentlichung durch die kai 
serliche Akademie der mährischen Geschichtsforschung sehr 
erspriesslich wäre. 
6. Der Archivar des Stiftes Kremsmiinster, P. Theodorich 
Hagen, hat sich in einem Schreiben an mich erkundigt, auf 
welchem Wege er der Commission Mittheilungen machen solle, 
welche zweckdienlich seien, da sein hochwürdiger Herr Prälat 
ganz bereitwillig sei, die literarischen Arbeiten derselben zu 
fördern.
	        
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