Über die handschriftlichen Werke des Padre Francisco Ximenez etc. 179
mit sich führte, nannten sieMixtampon, und jenen vonBalamb-acab:
Cavitztampon, und jenen von Mahucutah nannten sie Cali avi p on.
Und als endlich die Sonne aufstieg, wie ein Mensch, jubelten
Völker und Thiere, die Löwen und die Tiger fingen in ihrer Weise
zu jauchzen an, der Adler breitete behaglich seine Fittige aus, die
Vögel begannen zu singen; und der erste Vogel der sang, hiess
Queletza. Nun trocknete auch die Oberfläche der Erde die bis
zum Aufgange der Sonne feucht und sumpfig war, und die Gottheiten
der Quiche’s: Toliil, Avilix und Hacavitz, so wie die andern Idole:
der Löwe, der Tiger, die Giftnatter, die Schlange, der Kobold
(ei duende), wurden durch den Einfluss der Sonnenwärme zu Stein.
Der Gesang den die Volksstämme jetzt anstimmten, hiess Cumanu;
in demselben trauerten sie um ihre Verwandten und Brüder welche sie
in Tulanzü zurückgelassen, sowie über den Stamm Tepeu Oliman,
der im Osten geblieben war, woher sie kamen, und gross war ihr
Schmerz»und ihr Kummer über diese Abwesenden.
Die Chronik erzählt uns ferner, wie sich sodann die vier Stamm
väter nach den Orten begaben, wo ihre Idole verborgen waren, und
dieselben nun in der Gestalt von Jünglingen (asemejaban mancebos)
in porösen Stein verwandelt fanden. Und als die Stammväter vor dem
Idol Toliil Wurzeln (ra-chac-noh) verbrannt und die Blätter einer
Palmenart (pericon) geopfert hatten, da sprach die Gottheit zu ihnen,
obwohl aus Stein, wie durch ein Wunder und gab ihnen Batli und
Gebote. Bei dieser Gelegenheit sehen wir die Gottheiten oder viel
mehr die heidnischen Priester bereits viel anmassender und begehr
licher auftreten. Sie verlangen jetzt von den Völkerschaften, dass
man ihnen nicht blos wie bisher Blätter und Gräser darbringen,
sondern das Weibliche des Wildes (venado) und der Vögel opfern
solle. Und als sie den Mund der steinernen Gottheiten mit dem Blute
der geopferten Thiere tränkten, fingen die Gottheiten zu sprechen an.
Die Völkerschaften hatten zu jener Zeit noch keine festen
Wohnsitze, sondern lebten in den Wäldern in grosser Noth und
Dürftigkeit und nährten sich nur von Pferdefliegen und Wespen
(solo comian tabanos y abispas). Und sie durchstachen sich die
Ohren und die Ellbogen und betünchten sich mit ihrem Blute und
träuften es in den Mund ihrer Gottheiten, und diese gaben ihnen
dafür eine Thierlraut (pazilizib) und Blut aus ihren Schultern zum
Salben. — Die verschiedenen Völkerschaften scheinen nicht lange
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