Studien zur albanesischen Etymologie und Wortbildung.
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liegt ein altes Kompositum vor, das in dor-bsri zu zerlegen
ist. dor-: gr. Srg), lesb. cprjQ, aksl. zvert, lit. Sverls, lt. ferus
(Walde, E. W. 219, 2 286) <1 ghiier- mit Ausfall des v nach
alb. d, d wie in degs Ast, Zweig ■< *dvaig-: d. Zweig, dere
*d(h)verä: aksl. dvin, dvorz. -beri: lit. buris Elaufe, Herde
(= bu-ri-s Ostlioff, Etym. Parerga I, 9; Brugmann, Gr. 2/1 2 ,
355), lett. büra Haufe, Menge, ai. bhüri-h reichlich, viel (idg.
Wz. *bheiiu- wachsen, werden). Die etymologische Analyse er
gibt also eine Grundbedeutung ,Tierhaufe, Tierherde, Tier men geh
Zum Suffix-t ygl. man unter zl.
dose Sau.
Das Wort ist auf Grund des von Pedersen, K. Z. 36, 286
erwiesenen Lautwandels su > alb. d vor betontem Vokal mit
der idg. Bezeichnung für ,Schwein' zu vereinigen. Grdf. *su-
ätiä. Das Suffix ist dasselbe wie in einem anderen Tiernamen:
bretkoss Frosch neben bretsk (über welches Wort Thumb, I.
F. 26, 12 handelt). Es liegt ein ursprünglich von vokalischen
Stämmen ausgegangenes <-Formans vor, das zur Kollektiv- und
Abstraktbildung verwendet wird und in Konglutination mit -i
< ijä (s. unten s. zl) in paresi die Vornehmen: pars erster,
mattst, geg. mattst das Gebirge: mal Berg erscheint. Man vgl.
lit. pilnatis f. Fülle, pirmatis principatus. Wie also d. Stute,
ursprünglich eine Herde von Zuchtpferden und dann erst das
weibliche Tier bezeichnet, so wird wohl auch dose zuerst eine
Schweineherde bezeichnet haben. Man vgl. zur Bedeutungs
entwicklung eines Kollektivums des weiteren noch d. Kamerad,
Frauenzimmer. Das o in dose erklärt sich aus Abstraktion von
Fällen, wo das Suffix an stammanlautendes ä trat. 1
dreb St. dred drehe zusammen, drehe um, zwirne, spinne.
In seinem E. W. 73 hat Meyer das Wort ungedeutet ge
lassen. Hingegen stellt er es A. St. 3, 18 zu gr. roeya) laufe,
ai. dhrdjati streicht, gleitet dahin, an. draga, ags. dragan ziehen.
1 Pedersen, K. Z. 38, 393 vermutet Zusammenhang von dose mit der
Schwein, derk Ferkel. Grundform könne derqlt palat. Vokal sein.
Dabei bleibt aber die weitere Anknüpfung der Gruppe unklar.
Sitzungsber. d. phil.-hist. Kl. 1G8. Bd. 1. Abk. 2