Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 168. Band, (Jahrgang 1911)

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I. Abhandlung: Jokl. 
gehört zunächst zu ai. dddhi sauere Milch und weiterhin zu 
ai. dhäya-h ernährend, pflegend, apr. dadan Milch, gr. dyviov 
Milch, udt)vrj Amme, lt. felo säugen (Walde, E. W. 215, 2 280f.). 
Das Bedeutungsverhältnis zwischen alb. djads Käse und ai. 
dadhi sauere Milch stimmt sein- wohl zu den Ausführungen 
Schräders, R. L. 409 f., wonach der älteste Käse nichts anderes 
als lac coagulatum, sauere Milch war. Die alb. Sprache bewahrt 
also noch eine Reminiszenz an diese primitive Käsebereitung. 
Auch morphologisch stimmen alb. djads und ai. dadhi überein. 
Wie nämlich letzteres eine Reduplikationsbildung ist: da-dlii 
(cf. Walde, 1. c.; Brugmann, Gr. 2/1 2 , 174), so auch djads, 
das aus *de-dh- entstand; djads zeigt also den Reduplikations 
vokal e (Typus: tetccvoq Brugmann, Gr. 2/1 2 , 129). In der an 
gesetzten Grundform wurde e )> ia wie in mjalds Honig: pefa, 
djadts rechts: lt. dexter, gr. ds^iög (Pekmezi, Gr. 22). Gr.-alb. 
di de verhält sich zu djads wie int Jahr zu vjet. (Eine andere Re 
duplikationsbildung im Alb. s. unter gogsls und popsfe.) Eine 
bloß scheinbare lautliche Schwierigkeit bereitet der eben erör 
terten Vergleichung das inlautende d als Vertretung des an 
gesetzten dh. Denn für das auslautende e von djads, das 
sowohl m. als n. ist, ist dieselbe Entstehung vorauszusetzen, 
die Pedersen bei Erklärung des n. uje Wasser erwies (K. Z. 
36, 339). e trat zur Angleichung an sonstige Neutra an. In 
*de-dh- stand also dh im Auslaute, wurde demnach 0. Und 
daß tatsächlich von *de-dh- auszugehen ist, zeigen alb. ast. 
Knochen, el'p Gerste. Wie dadhi flektiert nämlich im ai. dsthi 
Knochen, dem im alb. ast m. neben asts f. Knochen entspricht. 
Demnach verhält sich hinsichtlich des Auslautes ai. dadhi zu 
dem hier angesetzten *djad, beziehungsweise zu djads wie 
ai. dsthi Knochen zu alb. ast, beziehungsweise zu aste. Die 
gleiche Behandlung des Auslautes wie *djad gegenüber ai. 
dadhi zeigt alb. elp m. Gerste gegenüber gr. lihfi (cf. über 
weitere Formen dieses Wortes Pedersen, K. Z. 34, 287). Daß 
djads neutr. blieb, beruht offenbar darauf, daß es einen Stoff 
namen bezeichnet (Pedersen, 1. c.). 
dorbsri f. Herde. 
Meyer, E. W. 71 vermutet Entlehnung aus it.- turba. 
Allein hiebei ist Anlaut und Suffix nicht zu verstehen. Es
	        
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