16
I. Abhandlung: Jokl.
gehört zunächst zu ai. dddhi sauere Milch und weiterhin zu
ai. dhäya-h ernährend, pflegend, apr. dadan Milch, gr. dyviov
Milch, udt)vrj Amme, lt. felo säugen (Walde, E. W. 215, 2 280f.).
Das Bedeutungsverhältnis zwischen alb. djads Käse und ai.
dadhi sauere Milch stimmt sein- wohl zu den Ausführungen
Schräders, R. L. 409 f., wonach der älteste Käse nichts anderes
als lac coagulatum, sauere Milch war. Die alb. Sprache bewahrt
also noch eine Reminiszenz an diese primitive Käsebereitung.
Auch morphologisch stimmen alb. djads und ai. dadhi überein.
Wie nämlich letzteres eine Reduplikationsbildung ist: da-dlii
(cf. Walde, 1. c.; Brugmann, Gr. 2/1 2 , 174), so auch djads,
das aus *de-dh- entstand; djads zeigt also den Reduplikations
vokal e (Typus: tetccvoq Brugmann, Gr. 2/1 2 , 129). In der an
gesetzten Grundform wurde e )> ia wie in mjalds Honig: pefa,
djadts rechts: lt. dexter, gr. ds^iög (Pekmezi, Gr. 22). Gr.-alb.
di de verhält sich zu djads wie int Jahr zu vjet. (Eine andere Re
duplikationsbildung im Alb. s. unter gogsls und popsfe.) Eine
bloß scheinbare lautliche Schwierigkeit bereitet der eben erör
terten Vergleichung das inlautende d als Vertretung des an
gesetzten dh. Denn für das auslautende e von djads, das
sowohl m. als n. ist, ist dieselbe Entstehung vorauszusetzen,
die Pedersen bei Erklärung des n. uje Wasser erwies (K. Z.
36, 339). e trat zur Angleichung an sonstige Neutra an. In
*de-dh- stand also dh im Auslaute, wurde demnach 0. Und
daß tatsächlich von *de-dh- auszugehen ist, zeigen alb. ast.
Knochen, el'p Gerste. Wie dadhi flektiert nämlich im ai. dsthi
Knochen, dem im alb. ast m. neben asts f. Knochen entspricht.
Demnach verhält sich hinsichtlich des Auslautes ai. dadhi zu
dem hier angesetzten *djad, beziehungsweise zu djads wie
ai. dsthi Knochen zu alb. ast, beziehungsweise zu aste. Die
gleiche Behandlung des Auslautes wie *djad gegenüber ai.
dadhi zeigt alb. elp m. Gerste gegenüber gr. lihfi (cf. über
weitere Formen dieses Wortes Pedersen, K. Z. 34, 287). Daß
djads neutr. blieb, beruht offenbar darauf, daß es einen Stoff
namen bezeichnet (Pedersen, 1. c.).
dorbsri f. Herde.
Meyer, E. W. 71 vermutet Entlehnung aus it.- turba.
Allein hiebei ist Anlaut und Suffix nicht zu verstehen. Es