Studien zur albanesisclien Etymologie und Wortbildung.
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eine Gruppe von Vokalen, die offenbar durch Ausfall der inter-
vokalischen Media entstand, dejet ist also die unkontraliierte,
daher ältere Form, von der bei der Erklärung auszugehen ist.
Auch ist zu beachten, daß e nicht palatalisiert ist, weshalb
diphthongischer Ursprung wahrscheinlich ist. Das Wort gehört
zu got. diups, ahd. tiuf, nhd. tief, lit. dubiis tief.
Als Grundform ergibt sich: *deub-eto-, was regelrecht
*deet und mit Mattilgendem j die im Siz. tatsächlich vorlie
gende Form dejst ergab; aus dejst entstand weiterhin siz., cal.
deit. Im Alb. der ßalkanhalbinsel zeigt det überall e (cf. außer
Meyer, E. W. 64 schon Bogdan, Cun. proph. 2, 4, 11: deet,
ferner Pekmezi, Gr. 236; Pedersen, Alb. T. 116). Die Länge
des e erklärt sich sohin durch Kontraktion ganz so wie z. B.
die Länge des u in küt Elle aus 1t. cubitus über *kust. Das
Meer ist also auch im Alb. ,Tiefe, Vertiefung - ', wie denn auch
ags. lagu Meer, as. lagu- See, Meer, 1t. lacus See eigentlich
,Vertiefung' ist (Fick 3 4 , 358; Walde, E. W. 319, 2 406). Das
Suffix ist dasselbe, das in It. Weiterbildungen von Adjektiven
auftritt: cf. libertus, fal. loferta, aus urit. *loufero-to oder
loufere-to (Sommer, I. F. 11, 227; Brugmann, Gr. 2/1 2 , 404).
Ähnliche Bildungen sind die femin. Eigenschaftsabstrakta auf
-tä wie ai. pürnatä Fülle, got. diupipa Tiefe, lt. vita aus *vl-
vitä, aksl. dobrota Güte. Und in der Tat verzeichnet Bask.
S. 84 auch dete. Ob im Alb. für det Meer vom mask. oder fern.
* deub-eto oder *deub-etä auszugeben ist, ist schwer zu be
stimmen: mask. und fern, stehen ja im Alb. des öfteren bei
demselben Substantiv nebeneinander; cf. z. B. brum m., brume
Sauerteig. Man vgl. ferner das fern, degs Zweig mit inter-
vokalischer Media für ein vorauszusetzendes *deg (Meyer, A.
St. 3, 9) und die unten zu besprechenden Subst. labe, selige.
Pekmezi, Gr. 236; Jungg 21, 22; Bask. 81 verzeichnen für das
geg. neben det auch ded. d entstand sekundär im Auslaut,
offenbar nach Analogie der Wörter, wo der Wechsel zwischen
auslautendem t und inlautendem d etymologisch berechtigt war.
Cf. geg. sod heute neben sot (Jungg 142, 143; Bask. 402).
dja&e m., n. Käse, griech. auch di de.
Die Nebenform di&e findet sich in Griechenland in der
Verbindung java e(njdidit (Meyer, A. St. 5, 72 f.). Das Wort