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I. Abhandlung: Jokl.
Wasser, 1 welche Bedeutungen sich zu der unseres Wortes wohl
fügen. -6- in der9-, deröem ist präsensbildendes idg. -d- oder
-dh- (lit. verdu, aksl. id.Q, jado [-d- oder -dh-J; gr. eldouat, lt.
endo, got. giutan [d], gr. nv9a, ytjdopai [dh], Cf. Brugmann,
K. G. V. G. 521). Alb. d entstand aus d(h) nach r wie sonst.
det, siz., cal. deit, siz. dejet Meer.
Bugge, BB. 18, 165 stellt das Wort zu dal gehe aus, dale
Geschwulst, gr. 9-<iKk(i>, wozu auch OaXaaaa als ,das schwellende'
gehöre, und führt als semasiologische Parallele anord. lmf
Meer: hefja erheben an. Wiewohl nun Meyer, A. St. 4, 54
diese Deutung Bugges billigt, ist sie dennoch lautlichen Be
denken unterworfen. Denn eine solche Erklärung setzt eine
Grundform * deft voraus, die schon Meyer, E. W. 64 vorge
schlagen hatte. Läge aber diese Form dem Worte zugrunde,
so wäre sie im Gr.-Alb. gewiß noch erhalten. Denn dieser Dialekt
hat perpjeTta abschüssig: Kuluriotis, V/.c. 164; Pedersen, K. Z.
33, 548. (Dieselbe Form kennt übrigens auch das Siz.: Mar-
chiano, Canti pop. alb. S. 10.) Im Gr.-Alb. heißt es jedoch nicht
*dett, sondern gleichfalls det (Meyer, A. St. 5, 29). Der Um
stand, daß es im gesamten Balkan-Alb. — und nicht etwa bloß
in einzelnen Dialekten, die z. B. auch für ujk Wolf uk kennen
(cf. Pekmezi, Gr. 278) — det heißt, ist aber auch für die Beur
teilung von siz. deit, dejet (Evang.-Ubers. im Dial. v. Piana
dei Greci, Mattb. 4, 18) allein maßgebend. Von einer Form
* deit ausgehend, könnte man allenfalls dejet begreifen; e wäre
Svarabhakti-Vokal etwa wie in kejits Schlüssel (bei Rada),
neben Muts, Jciits <j sl. Icljun. Allein um sich den Tatbestand
so zurechtzulegen, müßte man eben die Existenz des l in * deit
sichergestellt haben. Das Gr.-Alb. spricht aber dagegen. Auch eine
zweisilbige Grundform, die auf dal bezogen wird, etwa * dalit,
*delit hilft nicht weiter, da ja dann das intervokalische l als l
erschiene. Siz. dejet im Zusammenhalt mit balkan-alb. det macht
also eine andere Erklärung notwendig. — Erinnert man sich,
daß, wie Pedersen, Festskrift til Vilh. Thomsen, S. 247 f. dar
getan hat, j hiattilgend ist, so erkennt man in diesem Wort
1 Zur weiteren wurzelhaften Erklärung der genannten ai. Wörter vgl.
man Uhlenbeck, Ai. Et. Wörterbuch, S. 135, 13G (ved. dhdvante strömen,
laufen, gr. &£(o laufen, rinnen).