Studien zur albanesiachen Etymologie und Wortbildung.
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Vergleichung bots — ital. motta Bemerkte. Das Wort gehört
zur idg. Wz. * bhreuä wallen, gären, brauen, die auch in
lt. ferveo sieden, wallen, kochen, defrütum eingekochter Most,
aisl., ags. brod Brühe, ahd. brinican, nhd. brauen, ir. bruith
kochen usw. (Walde, E. W. 169, 219, 2 225, 286; Persson,
Wurzeierweit. 126; Fick 3 4 , 263) erscheint, -ur- <( p in der
Stellung nach dem .Labial (cf. Pedersen, K. Z. 36, 319). Das
Suffix ist das im alb. Partizipium gewöhnliche (Pekmezi, Gr.
S. 194). Cf. auch unten s. jerm. Die Bedeutungsentwicklung
stimmt vollkommen überein mit der von tosk. pjekur, geg.
pjeJcun reif (eigentl. ,gekocht'), ai. pakvd-h gekocht, reif (wozu
auch gr. ixstcuiv reif), brurn m., brume f. Sauerteig ist wurzel
verwandt (cf. g. Meyer, E. W. 49; Walde, E. W. 217, 2 284).
buze Mund; Lippe, Spitze, Band, Schnabel, Mundart.
Meyer, der E. W. 57 nur die Bedeutungen ,Lippe, Spitze,
Rand' usw. verzeichnet, stellt das Wort zu lt. buc.ca; Grdf.
*bus-zs mit s O k. Diese Deutung scheitert daran, daß lt. bucca
velares k hat; von Walde, E. W. 74, 2 100, wird sie daher mit
Recht abgelehnt. Einen Fingerzeig für die etymologische Er
klärung des Wortes gibt die Bedeutung ,Mund‘, die Pedersen,
Alb. Texte S. 114 für das Tsamisehe bezeugt: zu lit. burnä
Mund, arm. heran Mund, lit. foramen usw. (cf. Fick 2 4 , 168;
Bugg'e, KZ. 32, S. 4; Persson, ebd. 33, 292). Alb. Grundform:
* bfze mit -p- )> -ur- nach dem Labial wie in burms. r schwindet
oft vor Spiranten und Affrikaten, cf. k’ed- schere: lit. kertü,
ai. kartari Schere (Meyer, E. W. 221, A. St. 3, 36), ks&en
wende um < lt. Converters (Meyer, E. W. 185), * perpud- be
schmutze (Pedersen, Alb. Texte 177; Hahn, Texte 141): pjerd-
und neben perpur d (Meyer, E. W. 342), geg. pszqj rufe (: zq
Stimme, Meyer, E. W. 483, mit vorhergehendem per)] ferner
gatse, gize, vads, die unten besprochen werden sollen. Uber
Suff, -zs s. oben bei bl’ozs. 1 Die weitere Entwicklung der Be-
1 Puijcariu, Jb. d. In9t. f. rum. Spr. 11, 48, 49 hält buzt — ohne jedoch
diese Deutung als sicher hinzustellen — für den Reflex eines schon im
Urroman. vertretenen Stammes bud-, der mit ?!-Ableitung rum. buzä
aroin. budzä usw. ergeben habe, und stützt sich hiebei auf die Ver
breitung des Stammes im Roman. Anders hatte die westrom. Formen
Ascoli, Arch. gl. 7, 517 zu erklären versucht. Doch lassen sich wohl