Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 168. Band, (Jahrgang 1911)

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I. Abhandlung: «Jokl. 
bildungsverwandten Wörtern außer dem angef'tilirten gr. ch'jt)] 
noch die Passiva ndotern verabscheue (s. u. bei ndjete Abscheu) 
und vdorem gehe unter: djer vernichte (Meyer, E. W. 70) zu 
vergleichen; die beiden Passivformen weisen auf Partizipia mit 
gelängtem Vokal, ndotem auf ein to-Partizipium. In semasio- 
logischer und etymologischer Hinsicht läßt sich außer ai. bhümi-li 
auch noch 1t. fundus, ahd. bodam, nhd. Boden usw. (,Stätte 
des Wachstums': Wz. *bheuä, *bhü Walde, E. W. 253, 2 326) 
vergleichen. Meyer, E. W. 43 vergleicht bote zweifelnd mit 
ital. motta herabgeschwemmte Erde, frz. motte Erdscholle, eine 
Deutung, die wegen des gemein-alb. Anlautes b bedenklich ist. 1 
bTozs Ruß, Speichel. 
Meyer, E. W. 40 gibt nur die Bedeutung ,Ruß' an, während 
Kristoforidi S. 48 für Permet auch die Bedeutung ,Speichel' 
(ngr. cprvaipov) anführt. Die scheinbar ziemlich weit auseinander 
liegenden Bedeutungen lassen sich aufs beste vereinigen, wenn 
man das Wort zu ai. malind-h schmutzig, unrein, schwarz, 
wozu wahrscheinlich auch gr. piXag schwarz, lett. melns schwarz 
usw. 2 (Wz. mele Hirt, Abi. S. 90) stellt. Zur Bedeutung vgl. 
man einerseits 1t. sucisum rußiger Fleck auf einem Kleide 
<( *suarssom: sordes Schmutz, got. swarts, ahd. swarz, nhd. 
schwarz (Walde, E. W. 585, 2 726), andererseits lt. saliva Spei 
chel: ahd. salo dunkelfarbig, schmutzig, ags. salowig schmutz 
farbig, r. solovdj isabellfarben (Walde, E. W. 540 f., 2 672). Aus 
einer Grundbedeutung ,Schmutz' ergeben sich also beide Be 
deutungen. Zu beachten ist, daß auch psstüme psstims Speichel 
dialektisch ,Ruß' bedeutet (Meyer, E. W. 336). Als suffixales 
Element ist in bloze -ze abzutrennen, dem wir auch in buze 
1 Auch Helbig, Die ital. Elem. im Alb. S. 88 f. (Jb. (1. Inst. f. rum. Spv. 10) 
betrachtet als regelrechte Vertretung von ital. anlautendem m in. Nur 
zwei Wörter zeigen nach Helbig b für ital. anl. m. Doch ist auch in 
diesen das anlautende h des Alban, nicht auf rein lautlichem Wege zu 
erklären. Bei hoLnel', butsel' ltadnabe <C it mozzello ist nach Helbig 
butsel kleine Tonne <C it. bozzello von Einfluß gewesen. Das zweite von 
Helbig angeführte Beispiel: cal. btitjer Feld, Feldarbeit <' it. mestiere 
Kunst, Handwerk ist semasiologisch wohl kaum überzeugend und kann, 
falls man es gelten lassen will, seinen Anlaut der Einwirkung von 
baHint Feld, Besitz, Landgut verdanken. 
2 Näheres darüber unten s. zl, wo auch weitere Literaturangaben.
	        
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