Neue Beiträge zur griechischen Inschriftenkunde. II. Teil.
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kennzeichnet war und entweder Angelegenheiten des Bürger
rechtes allgemein und in abweichendem Sinne geregelt hatte
oder der bürgerlichen Stellung eines einzelnen, eben des A-rtrj-
^tavrog, galt (für vad-sXeTv vgl. Plutarch, Perikies 30: rov Ueql-
y.Xsovg vö/.iov nvä TTQoßaXlo/xsvov vwXvovra KccOeXsIV t'Ö 7UVCCKIOV
er <h rö tfirjcpLOua ytyoaufisvov irvyyavsv, von Stelen IG II 17
Z. 31 ff.; II 5, 59b Z. 39, 231b Z. 36; Arch.-epigr. Mitt. XVII
38). Drittens hat der Xqorcoiög für die Aufzeichnung em rö 'lloa-
vXeog rö t[por zu sorgen, wie denn die beiden Beschlüsse auf
einem Steine doch wohl dieses Tempels selbst eingemeißelt sind.
Zu xöv VÖ/.IOV röv rfyg äri(iirjg Z. 12 vgl. GDI 5181 (LeBas-
Wadd. 75) Z. 48 eivcu «trog ivöyog riin rrjg IsooffvXiag vöfuof,
zu IG I suppl. p. 66, 53 a (Sylloge 550) Z. 14 varä röv vö^iov
oartsq v.tirai rwv re/xeviüv haben Meisterhans-Schwjzer, Gr. d. att.
Inschr. S. 206 rö tprjcpiana rö rov cpöqov IG I 38 (meine Ur
kunden des attischen Reiches, Anzeiger der Wiener Akademie
1908, phil.-hist. Kl. S. 54) und IG II 51 Z. 7 jteql rCov yqa(i(i&-
rwv atv ertevipsv Aiovvaiog vT]g or/.oöouiag rov veib v.ai rfjg slqrjvrjg
gestellt. In Aristoteles TLoX. Ad\ 8, 4 löXwvog d-evrog vö(.iov
sioayysXiag Ttsqi aörwv batten II. v. Wilamowitz, Aristoteles und
Athen I 53 Anm. 22 und G. Ivaibel, Stil und Text der IToX.
Ad. S. 143 eloayyeXiag tilgen wollen, doch ist die Richtigkeit
der Lesung nicht zu bezweifeln. Auch sonst werden Gesetze
durch den Zusatz eines Genetivs nach ihrem Gegenstand oder
nach der Behörde, der sie gelten, bezeichnet: IG IX 1, 694
Z. 15 y.urä röv rov äywvodera vö/rov, wie die griechischen Ge
setze überwiegend die Form der Anweisung an den Beamten
hatten (R. Schöll, Sitzungsber. der bayer. Akad. 1886 S. 63 ff.;
Br. Keil, Griechische Staatsaltertümer S. 322; G. Busolt, Grie
chische Staatskunde S. 303 f.; orsqiavijcpoQivög vö/rog in dem
Beschlüsse aus Milet in Th. Wiegands siebentem, vorläufigem Be
richte usw., Anhang zu den Abhandlungen der Berliner Aka
demie 1911 S. 28). In der Inschrift aus Oropos IG VII 303
liest man Z. 50: zvoyoi earcoaav rwi v.arä röv rrjg oivovo/xiag vö-
(Mol (hg varsßXaipörsg rag Ttqooööovg rov dsov, ohne Anstoß zu
nehmen; ich erwarte: rwi v.arä röv rrjg oiv.ovoi.iiag vö/iov hcin-
h 'iwl ; der Steinmetz wird nach olvovouiag vou- die Silben -ov
ininui- übersprungen und so v6(xwi geschrieben haben. In
der griechischen Übersetzung des SC über Oropos IG VII 413