Die Nonsberger Mundart.
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<^vetere in vigdermaister Heiligbitter (Fondo) und in F.N.
wie gjaövigder inBrez. Hieher gehören weiter äljggjer <( alec.ru
plur. äljqgri (vgl. § 5 x ) und äntr^x <C integru, falls in diesem
letzten Beispiel die Umstellung des g nicht in eine ältere Zeit fällt.
y) 1. bei folgendem palatalen oder i-haltigen Laut: gligziä
<^ecclesia — man vgl./c%.s = Cles 0. N., falls es von ecclesiae
stammt — kjärigzä < *ceresea (vgl. § 5j), pigc, pigiji <^peius,
gri^it. greggio, Brachfeld (D’Ovidio Rom. XXV, 295, Kö 2 374
und 4345 — auch F.N. Sarnonico grigiji), tiege F.N., Trett ■<
attegia (Schuchardt, Zft. IV, 126, Meyer-Lübke, Betonung im
Gallischen), biecä <^bestia Schaf, äljeri gestern, gomigr <^vo-
mereu, manierä (ansbg. mainera), matigriä, mistier <^mi-
nisteriu, fjgziä <^fessel (Schneller, rom. Volksmund. 234,
auch ansbg.) romigdi <^remediu Pers. N. Romedio, (Trett,
Fondo = Arzneimittel in der Nebenform remi^di). Hiezu kommen
die § 5 besprochenen -jgr-Beispiele: pensigr, volintip’ä u. ä.
2. bei folgendem sekundären i: siei<C_sex, piei <(pedes,
meliu <^miei neben dem selteneren analogischen miec, -elli
iei 1 : auci^i, vediei, pütigi usw.
§ 8. g im Hiatus gibt verschiedene Resultate. 1. c + u
(oder o) entwickelt sich über ieu'p> * ie zu hnsbg. iä (mnsbg.
und snsbg. tritt wieder die Monophthongierung ein): matiä <
Mattaeu, bärtglamiä <( Bartolomaeu, dv riä <^reu (adv.)
schlecht, pärdiä; driä <V deretro] trampiä Dreifuß, stampiä
Laufkorb, daneben me •< meu, wo das Ausbleiben der Diphthon
gierung vielleicht auf analogischer Umbildung nach -ellu^> %l
1 Die Gleichung snsbg. undmnsbg. e == hnsbg. ie findet auf dem größten
Teile des Gebietes eine Ausnahme in der oben besprochenen Behand
lung von -ellj ^> ei, wo der Triphthong mittels Unterdrückung des
ersten Elementes reduziert wurde: einen ähnlichen Fall findet man
vielleicht unter sulzbergischem Einfluß in peit neben let. inBresimo.
Mit -elli stimmt meliu überein (Ettmayer, lomb.-lad., Para
digmen 112 u. 138). Wo dagegen -elli die regelmäßige Entwicklung
über iei zu ei zeigt, hat das geschlossene e des Plurals auf dem Vokal
des Sing, eingewirkt und dieses c zu ß gebracht (Ettmayer, Para-
digmen 136,137): diese Erscheinung kommt in Cis, Preghena, Livo,
Bresimo (hier mit starken Schwankungen), Sumo, Tassullo, Nano,
Plavon, Vigo, Andalo und Mezolombardo (mit Schwankungen) dann
auf dem hnsbg. ie und fß-Gebiet vor und läßt sich bei den 0. N. und
l’.lSr. immer in Einklang mit der modernen Aussprache nachweisen.