Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 160. Band, (Jahrgang 1909)

Die altindischen Platten. 
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sehr dünn, ungefähr wie serbisches mouilliertes j (siehe meinen 
Aufsatz im Archiv für slav. Philol. V, 1882, p. 381) klingt, 
andererseits j mit n durch den sogenannten Yama (siehe meine 
,Etudes' p. 81) verbunden war, was bedeutet, daß seine Ex 
plosion durch die Nase erfolgte und deshalb leicht ganz un 
hörbar wurde. 1 
Ebenso beruht es auf einer Nachlässigkeit der volkstüm 
lichen Aussprache, wenn im Schulalphabet (PI. 459, 460, Vers 31, 
derselbe erscheint auf beiden Platten) statt des zerebralen n 
das dentale von nalina eintritt. 
Bezüglich des letzteren ist noch zu bemerken, daß es in 
pränavantah (PI. 403, Sak.) vor dem t äusserst sonor klingt, 
viel stärker als im deutschen Worte ,wandte', eher wie im 
italienischen ,stupendo'. Es hängt dies damit zusammen, daß 
nur im Deutschen der einem Nasal vorangehende Vokal nasa 
liert wird, während er im Sanskrit wie im Italienischen und 
Französischen 2 (bezüglich des letzteren vergl. meinen Aufsatz 
in der Revue scientifique, p. 374) keine Affektion erfährt. 
Besonders fällt diese starke Nasalität beim m auf, wenn 
es in der Pause steht, wo man es durch mm bezeichnen könnte; 
so in adhahsäkham aSvatthcim, avyayam (PI. 401, 402, 467, 
Vers 1), vidhihutam, visvam (PL 403, Sak.), balavantam (PI. 
405, 406, 437), ramaniyam, hrdayam (PI. 410), äspadam, muram 
(PL 411, Vers I, 75. II, 1), samäptam (Pl. 420, letztes Wort, 
mit starker Betonung der letzten Silbe, die sogar etwas höher 
klingt als die vorhergehenden), gatis tvam (PL 421), yogam 
(PL 438, Vers 18), ankitam (PL 440), yävatpadam und in dem 
öfter vor der Pause stehenden hotäram (PL 445), in ajinam 
am Ende einer .Flechte' oder ,Keule' (PL 448, 449) und in 
sam am Ende des ,Schrittes' (PL 451). 
Das finale m wird sogar direkt auf zwei Noten gesungen 
in sukrtam (PL 450, Padatext, 451) und in karncim (PL 451). 
Die merkwürdigste Verstärkung erhält jedoch dieser Kon 
sonant bei der Rezitation des Sämaveda (PL 425) in dem Worte 
1 Auf derselben Entwicklung beruht vlyoe gegenüber -pafyoc, Svöipoc und 
die Aussprache des englischen ,knight‘. 
Es handelt sich hier selbstverständlich um Fälle, in denen wirklich ein 
n oder m gesprochen wird, nicht um den Nasalvokal.
	        
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