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I. Abhandlung: Kirstc.
Pfaus. (Rigveda-Prätisäkhya XIII, 20. Pan. Siksä 49.Sarvas. S. 41.
Das letztere Lehrbuch kennt sogar einen viermorigen Vokal, 49.)
Diese Länge des ä fällt besonders ins Ohr, wenn darauf ein
h, der sogenannte Visarga folgt (über dessen Aussprache ich
meinen Aufsatz in den Sitzungsberichten, phil.-hist. Klasse,
Bd. CXXI, Wien 1890, zu vergleichen bitte), z. B. pravälüli,
Icämäh (PL 401, 402, 467, Vers 2 u. 5), prasthitäh (PL 413,
letztes Wort), prthivyäh, deväli (PL 425). Die Silbe äh wird
sogar auf zwei Noten gesungen, klingt also wie ähä, am Ende
eines Absatzes in den oben erwähnten künstlichen Veda-Rezi-
tationcn, so in bhägäh, lokäh, abhlstäh, deväli (PL 448, 449)
oder vor der Pause in tasyäli, deväli (PL 450, 451). Übrigens
scheuen sich die Rezitatoren auch nicht, einen kurzen Vokal
vor dem Visarga zu verlängern, um nur ja den letzteren recht
deutlich zu Gehör bringen zu können. Auf diese Weise wird
alcsarah wie alcsaräha, vah wie väh® (PL 403, 412, Vikr.) prä-
navantah wie pränavantäh® (PL 403, Sak.) ausgesprochen. So
erklärt sich denn auch, wieso in dem südindischen Schul
alphabete (PL 459, Vers 16) die Kinder statt des h die Silben
äliä von ähära lernen.
Etwas Ähnliches geschieht dort mit dem nasalierten Vokal,
dem Anusvära, der dem rein gesprochenen angehängt wird
(siehe meine oben zitierte Abhandlung aus dem Jahre 1895,
S. 5): er wird (Vers 15) durch die Silbe am von ambara er
setzt. Es konnte dies übrigens umso leichter geschehen, als
der wirkliche Anusvära nur vor Zischlauten ausgesprochen
wird, z. B. in chandämsi (PL 401, 402, 467, Vers 1) enäfri sa-
mardhayati (PL 450, Samhitä), in anderer Stellung aber durch
m ersetzt wird, z. B. asvatthavi prähur (PL 401, 402, 467,
Vers 1) ehapurusam vyäpya sthitavi rodasi (PL 403, 412 Vikr.)
sihliaram patir (PL 412, Öak.) pändityavi pra (P. 412, Bhäm.)
atulavi bhagavän (PL 423, 424, Vers 3) param brahma param
dhäma pavitram paramavi bhavän, purusam säsvatam divyavi
(PL 438, Vers 12), wobei diese Aussprache sich vor folgendem
Labial natürlich leicht von selbst einstellt.
Sehr interessant wäre es, wenn die Beobachtung, die ich
beim Abhüren zweier Platten gemacht habe, auch von anderer
Seite Bestätigung fände, nämlich daß ein schließendes a nasa
liert wird. Der Phonograph hat freilich immer eine etwas