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X. Abhandlung: ICirste.
der Erde, und es wurden zur Sicherung des genauen Wort
lauts der Veden eigene Methoden ersonnen, von denen ich
einige, die auf den Platten 448—451 (s. o. unter Nr. 7 und 8)
erscheinen, kurz erläutern muß, da sonst der mit diesen Rezi
tationsarten nicht vertraute Hörer auf den Gedanken kommen
könnte, daß der Apparat an den endlosen Wiederholungen
derselben Worte die Schuld trage.
Wird ein Test mit der natürlichen Reihenfolge der Worte,
zusammenhängend, aufgesagt, so ist das die ,verbundene* Rezi
tation (samhitä ,Verbindung*). Wird nach jedem Worte eine
Pause gemacht, infolge dessen der Auslaut mancher Worte
eine lautliche Veränderung erfährt, so ist das die ,unterbrochene*
Rezitation (pada ,Wort‘). Werden immer zwei Worte zusammen
ausgesprochen, jedoch so, daß jedes Wort zweimal erscheint,
zuerst in Verbindung mit dem vorangehenden und dann mit
dem nachfolgenden, wobei die Wortpaare durch eine kleine
Pause voneinander getrennt wurden, also eine Vereinigung des
ersten und zweiten Modus entsteht, so nennt man das die
,schrittweise* Rezitation (ltrama ,Schritt*). Wird jedes ,Schritt
glied* dreimal aufgeführt und zwar das zweite Mal mit um
gekehrter Wortfolge, so heißt das die ,verflochtene* Rezitation
(Jatä ,Haarflechte*). Wird jedes Schrittglied zuerst mit rich
tiger, dann mit umgekehrter Wortfolge rezitiert, dann wieder
in richtiger, wobei aber das nächste Wort angehängt wird,
darauf dieses Worttrio wieder mit umgekehrter und richtiger
Wortfolge gegeben, so erhalten wir die ,keulenartige* Rezitation
(ghana ,Keule*). 1 Die Sache dürfte durch ein deutsches Beispiel
klar werden. Deklamieren wir, wie wir es gewohnt sind:
,Festgemauert in der Erden steht die Form aus Lehm
gebrannt,
so ist das die erste Methode. Machen wir nach jedem Worte
einen Absatz, also:
,Festgemauert — in — der — Erden — steht — die —
Form* usw.
so erhalten wir die zweite. Die dritte Methode sieht so aus:
1 Auf Details kann ich mich natürlich nicht einlassen.