Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 159. Band, (Jahrgang 1908)

Beiträge zur Handschrifteukunde. I. ^1 
(22) Petrus Ransanus (Ord. Praed., Gesandter Ferdinands II. 
von Neapel), Epitome Kerum Hungaricarum. Das Werk sollte 
Matthias überreicht werden (Ung. Revue X 573 ff.; Schier S. 78 
bezweifelte dies), wurde aber erst nach 1490 fertig, so daß das 
Wappen des Matthias mit dem Wladislaws übermalt wurde. 
Als die Hs. von einem Verwandten des Ransanus, Johannes 
von Palermo, an den Erzbischof von Gran, Thomas Bukacs, 
kam, trat an die Stelle des Wappens der Beatrix das des 
Erzbischofs. 
Gregory, Textkritik I 147, Nr. 78 erwähnt eine griech. 1 Evan 
gelien-Hs. XII, die aus der Corvina stamme, Budik S. 54 eine Livius-Hs. 
des 12. Jh. mit der Eintragung: Dono aceepi Bude. I. Brassicanus. Der 
artige Eintragungen finden sich in mehreren Wiener Hss., deren corvi- 
nischer Ursprung sicher oder doch wahrscheinlich ist. Aber eine Livius- 
Hs. ist weder bei Bohatta-Holzmann noch im Archiv f. Phil, und Pädag. 
V (1839) 591, wo Hss. der Sammlung Jankovieh verzeichnet werden, 
erwähnt. Einer anderen Jankovich-Hs. 
(23?) Cicero de fin. mit dem Vermerk: Anno domini 1686 
17a 7 bris occasione recuperatione arcis Budensis hie liber 
i; manuscriptus Ciceronis ex famigeratissima beatae olim remini- 
scentiae Regis Hungariae Matthiae Corvini bibliotheca per me 
Martinum Hajnal inelyti Cottus Comariomensis iurassorem et 
generalem dicti Cottus perceptorem in memoriam eiusdem foeli- 
cissimae recordationis regis est translatus spricht Cz. MK II 49 
den corvinischen Ursprung ab. Sie gehört zu der Gruppe der 
1686 in Ofen Vorgefundenen Stücke. 
Auch zwei Corviniani, die im Lit. Anzeiger 1797 S. 314 als iin Be 
sitze des Grafen Teleki befindlich genannt werden (Tibull; Catull, Tibull, 
Properz) wären im Nationalmuseum zu vermuten. 2 Ferner besitzt das 
Museum außer der oben S. 7 erwähnten Rannusius-Hs. einen Kodex, der 
aus Abschriften von Corviniani besteht. Er befand sich (vgl. Fraknoi, 
MK N. F. IX [1901] 337 — 348) im 17. Jh. im Jesuitenkollegium zu 
Agen, kam dann nach Cheltenham, endlich aus der Sammlung Emich 
nach Budapest. Er enthält 1) Thesaurus adversus haereticos s. Cyrilli a 
Georgio Trapezuntio traductus cum dedicatione ad Alphonsum regem Ara- 
goniae (am Schlüsse vermerkt Antonio Surriano, der 1512 —1516 Ge 
sandter der Republik Venedig bei Wladislaw war: absolvit hanc scripluram 
1 Eine griech. Oribasius-Hs. XVI Berl. Abhandl. 1906 I 70. 
2 Abel erwähnt S. 570 eine Hs. von Catull, Tibull, Properz, 572 einen 
Sueton, 575 einen Florus-Kodex.
	        
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