Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 157. Band, (Jahrgang 1908)

Zur orientalischen Altertumskunde. I. 
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Dasselbe Reliefbild, Fig. 1, begegnet uns nochmals in den 
ein Jahr später von Max van Berchem herausgegebenen 
,Materiaux pour un Corpus Inscriptionum Arabicarum*, 1903, 
Fascicule IV, S. 686 ff., Nr. 510 und Tafel XLIII, Nr. 3, wo 
das Material als Marmorplatte (dalle de marbre) bezeichnet ist. 
Mit Recht bemerkt van Berchem, daß die Provenienz des 
Titels außerhalb des Mamlüken-Staates zu suchen 
sei. Ich übergehe die verschiedenen Vermutungen des Gelehrten, 
die schließlich darauf hinausgehen, daß dieses fragliche Relief- 
hild mit seinen zwei ineinander verschlungenen Drachen mög 
licherweise ein selgüki- 
sches oder karämänisches 
Denkmal — ein nach 
Ägypten gebrachtes 
Beutestück —- darstelle. 
Seit mehr als dreißig 
Jahren mit der Sammlung 
und Verarbeitung von 
Materialien für eine syste 
matische ,Heraldik der 
Sarazenen* beschäftigt, 
erkannte ich in dem be 
schriebenen Bilde sogleich 
eine Wiederholung jener 
Drachenverschlingung, 
die sich auf einer bekannten Bildmünze des Ortokiden von 1 flisii 
Kaifa, Fahr ed-din Karä Arslän, 543—570 d. H. (= 1148 bis 
1174 n. Chr.) vorfindet: 1 und diese figurale Darstellung habe 
ich schon 1872 als dessen Wappenbild erkannt, dann aber, 
1878, auf den von mir ausgeführten sarazenischen Wappentafeln 
in der heraldisch-genealogisch-sphragistischen Ausstellung der 
k. k. Heraldischen Gesellschaft in Wien öffentlich vorgeführt 
(Fig. 2). 
Auf Grund dieser Feststellung wäre es gegenüber der 
Annahme Artin Paschas und den Vermutungen van Berchems 
auf den ersten Blick vielleicht näher gelegen, das scheinbar so 
unvermittelt in Ägypten auftauchende ortokidische Wappenbild 
1 Catalogue of Oriental Coins in the British Museum, Vol.III, PI. VII, 329. 
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