126 II. Abhandlung: Loehl.
am 15. Juli dieses Jahres zu erlegen. Ebenso wurden auch
dem Abte von Salmansweiler noch im März des Jahres 1592
seine rückständigen Hilfen bis auf 3500 fl. ermäßigt, nachdem
sich Geizkofler schon im November des Vorjahres und im
Februar 1592 vergeblich bemüht hatte, noch 500 fl. herauszu
pressen. 1 Schwieriger gestalteten sich die Versuche beim Stifte
Münster. Erst nachdem alle Drohungen auf Entziehung der
Regalien und der Prozesse nichts gefruchtet hatten, entschloß
sich dieses Stift nach mehr als einjährigen Unterhandlungen
im August 1592, einen Gesandten nach Prag zu schicken und
um Nachlaß der auf 55.869 fl. angewachsenen Rückstände zu
bitten. Es wurden 10.000 fl. angeboten. Der Stadt PIa.ll wurden,
nachdem erst der Prozeß angestrengt worden war, die Restanten
bis auf 6000 fl. nachgelassen und diese wurden dann auch im
September 1592 bezahlt. 2 Unter gleichzeitiger Androhung des
fiskalischen Prozesses wurde der Kurfürst Ernst von Köln unter
dem 23. Juni gemahnt, die vom Stifte Freisingen rückständige
Hilfe von 24.744 fl. innerhalb sechs Wochen zu erlegen, ,widrigen
falls die längst bevorgestandene und angedrohte Privationser
klärung nottrungenlich alsbald ergehen gelassen werde'. Ernst
schrieb hierauf an das Kapitel von Freisingen, daß es ,die auf
9000 fl. moderierte hinderstellige Summe, um Ir. Maj. damit
contentament zu geben', und zu dieser neuen Aufnahme (Schulden
last) des Kapitels Konsens gebe. 3
Freilich in Fällen, wo auch die Androhung des Fiskals
nichts fruchtete, alle Sendungen umsonst blieben, mußte, wie
1 Geizkoflers Bericht vom 28. Dezember 1591, ,was er beim Prälaten zn
Salmansweiler der prätendierten Moderation halber, dan auch Heraus-
gebung 4000 fl. gehandlet und verrichtet*. Kegisterbuch E. 437, fol. 24
u. 49; vgl. damit die Verhandlungen im Keichsgedenkbuch, Nr. 8 (1590
bis 1594), fol. 178, Nr. 479 des Hofkammerarchivs Wien.
2 ,An die Stättemeister und Rät zu Scliwäbisch-Hall.* Prag, am 19. Sep
tember 1592. Ebenda, fol. 253.
3 Vgl. bayrisches geheimes Staatsarchiv in München, Acta contributionis
de annis 1579—1593. K. bl. 220/6. Orig. Ernsts Schreiben vom 25. August.
Schon im Jahre 1589 waren die Ausstände dieses Kirchenfürsten auf
259.586 ü. angewachsen, im Bistume Freising allein auf 34.666 fl-
40 kr. Noch im August 1593 war die moderierte Summe, nicht aufge
bracht.