Germanische Elben und Götter beim Estenvolke.
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nische Völker, die wahrscheinlich größtenteils ina sogenannten
Mittelalter stattgefunden haben dürfte — möchte ich mir hier
zu behandeln erlauben. Manche der hierhergehörigen Tat
sachen sind bisher nur flüchtig und gelegentlich, andere gar
nicht oder doch nicht in der rechten Beleuchtung behandelt
worden, und die ganze Frage scheint mir — namentlich außer
halb der finnischen Forscherwelt — nur wenig beachtet zu
sein. Ich möchte es daher versuchen, die Aufmerksamkeit der
Sagen- und Mythenforscher, insbesondere der Germanisten, auf
diesen Gegenstand zu lenken. Er ist nichts weniger als un
interessant — er regt manche wichtige Frage an und bringt
in andere erwünschtes Licht hinein.
Entlehnungen anzunehmen, auf allen Kulturgebieten und
schon in den ältesten Zeiten, ist man heutzutage fast zu sehr
geneigt. Mir will es wenigstens scheinen, daß dies oft etwas
leichthin geschieht, daß nicht selten die Möglichkeit schon
gleich für die Wirklichkeit genommen oder gar die Wirklich
keit behauptet wird, wo kaum die Möglichkeit, geschweige denn
irgend welche Wahrscheinlichkeit vorliegt. Das gilt z. B., wie
mich dünkt, von A. Brückners Behauptung, die Slawen hätten
ihre Gottesbezeichnung bogü von den Iraniern entlehnt, wofür
auch nicht der Schatten einer Wahrscheinlichkeit vorliegt. Re
ligiöse, mythische und andere Vorstellungen, Sagen und Sitten,
bisweilen recht auffallender Art, begegnen uns bekanntlich nicht
selten hei den entlegensten, in ihrer Abstammung und geschicht
lichen Entwicklung weit von einander abliegenden Völkern, bei
denen an Entlehnung kaum gedacht werden kann, in über
raschender Übereinstimmung, und man hat daher alle Ursache,
mit der Behauptung von Entlehnungen und Beeinflussungen
von dieser oder jener Seite her behutsam zu sein. Zweifellos
entstehen oft genug Vorstellungen ganz ähnlicher Art bei den
verschiedensten Völkern ganz selbständig und unabhängig von
einander, hervorgehend aus einer Übereinstimmung in der all
gemeinen menschlichen Veranlagung, und mit Recht werden
diese ethnographischen Parallelen' heutzutage sorgfältig be
achtet. Sie sind von großer prinzipieller Bedeutung. Anderer
seits hat ganz unzweifelhaft oft genug tatsächlich eine Beein
flussung eines Volkes durch das andere, wie auf anderen
Gebieten, so auch auf demjenigen des Mythus und der Sage
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