Semitica.
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Mitteis führt den Gedanken weiter aus, verweist auf
einige Stellen bei den griechischen Naturphilosophen und be
merkt in einer Note (S. 327): ,Irrig hält Diod. Sic. I, 80 diese
Idee für eine ägyptische . . . Da vielmehr ein Ansatz zu jener
Vorstellung sich auch bei den Indern findet . . dieselbe da
her für eine indogermanische zu halten ist'.
Zunächst möchte ich die Bemerkung machen, daß mir
der Ausdruck ,reiner Samen' nicht ganz sicher ist. Im syrischen
Text L. heißt es allerdings das aber eine Verschreibung
aus ,männlich' sein kann. Als Gegensatz steht in der
Tat das Geschlecht der Weiber. Im syrischen Text P. fehlt
diese Stelle überhaupt und es heißt nur kurz: ,Wenn aber
keine Männer da sind, dann erben die Weiber'. 1 Freilich
laßt sich dagegen einwenden, daß auch das Arabische und
Armenische an dieser Stelle ,rein' haben, aber diese arabischen
und armenischen Versionen gehen, wie Sachau in bezug auf
das Arabische evident und in bezug auf das Armenische mit
einem hohen Grad von Wahrscheinlichkeit 2 bewiesen hat, auf
L. zurück, allerdings nicht auf die vorliegende Form von L.,
sondern auf ein älteres Original desselben. Der Schreibfehler
K’3“i für ünsi muß — wenn er einer ist — allerdings alt sein.
Ist so nach der einen Seite der ,reine Samen' mindestens
zweifelhaft geworden, so findet er sich in den griechischen
Quellen, die Mitteis zitiert, überhaupt nicht.
Die von Mitteis angeführten Stellen wurden von meinem
verehrten Freunde, Prof. Karl Wessely untersucht, der mir die
Resultate seiner Untersuchung gütigst zur Verfügung gestellt
hat. Ich werde sie hier kurz mitteilen:
,Galenus Spot tarptv.o!, zitiert aus dem XIX. Bd. der Medi-
coruin graecorum opera, zugleich Galen. Bd. XIX, p.449, Kuhn
(Leipzig 1830). § 439 handelt über die Ausscheidung des
Samens, wobei die Ansichten von Plato, Diokles, Praxagoras,
Demokrit, Hippokrates und Asklepiades über das Wesen des
1 U-önj ,Jo.
1 Eine erneuerte Prüfung des armenischen Textes, die mein Kollege
Prof. Bittner, auf meinen Wunsch unternahm, hat in mir die Überzeugung
befestigt, daß der Text der armenischen Version nach dem syrischen
angefertigt worden ist, was ja auch mit der Ansicht Sachaus überein
stimmt.