Die Handlungsbüclier der Medici.
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Reichtum war sprichwörtlich. 1 Cosimo wandte auch später der
Vermehrung seines Vermögens die größte Sorgfalt zu, allein
der Erwerb war ihm nicht der letzte Zweck. Er benutzte
seinen Kredit, um durch seine Geschäftsverbindungen seinen
Anhängern, den Benci und Sassetti, Tornabuoni und Portinari,
Reichtum und Ansehen zu gewähren. Er wußte ihn auch in
der äußeren Politik zu gebrauchen: Gegen einen Bund Vene
digs mit Neapel wehrte sich Cosimo, indem er ihnen die nötigen
Geldmittel entzog (con il credito suo vacuö Napoli e Vinegia
di denari). 2 Sein Sohn Piero forderte in nichtpolitischer Ge
nauigkeit die Rechnungen des Hauses ein. Im Gegensätze dazu
legte Lorenzo das Hauptgewicht auf die politische Stellung des
Hauses. Das Kaufmännische trat bei ihm zurück. Seine Stellung
im Staate, nicht geschäftliche Erfolge, wollte er dazu benutzen,
sein Haus auch wirtschaftlich auf der Höhe zu erhalten (perche
a Firenze si puo mal viver ricco senza lo stato). 3 Wir sahen,
wie er deshalb bereit war, seiner Politik geschäftliche Rück
sichten zu opfern. So lange er lebte, hatte er in seiner Politik
Glück. Wie es für ihn der schwerste Schlag war, als Sixtus IV.
ihm 1474 das Amt des Depositars der apostolischen Kammer
entzog und 1478 zum Kriege gegen ihn vorging, so war es sein
größter Erfolg, daß es ihm gelang, seinem Sohne Giovanni den
Kardinalshut zu erwerben. Es war der spätere Leo X.
Die Medici nahmen als Kaufleute eine der wichtigsten
Stellungen im Wirtschaftsleben des 15. Jahrhunderts ein; ihre
kluge Politik wurde nicht nur für Florenz, sondern für Italien
bestimmend, ja hatte Einfluß auf die Lage der Welt. 4 Allein
unter Geschäftsleuten und Staatsmännern hat es größere gegeben
als die Medici. Was sie unsterblich gemacht hat, war ihre
Magnificenza, die Art, wie sie es verstanden, die Mittel, die
ihre wirtschaftliche und politische Stellung ihnen gewährte, aus
zugeben für die höchsten Werke unserer Kultur.
1 S. 249, n. 137.
2 Machiavelli, Istorie fiorentine, Buch VII, 1464.
3 Fabronius, Laurentii Medicis magnifiei vita, annotationes, S. 42.
4 Banke, Historisch-biographische Studien, Filippo Strozzi und Cosimo
Medici, S. 429, S. 434.
Sitzungsler. d. pliil.-List. Kl. CLI. Bd. 5. Abli.