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V. Abhandlung: Sieveking.
holt zu seinen Geschäften. So wurde die Bank der Medici
zur Depositarin der für den Kreuzzug gegen die Hussiten ein
gehenden Gelder ernannt. 1 Martin V. machte Giovanni zum
Grafen. 2
Trotzdem kann man nicht mit Schulte 3 von einer Mono
polisierung des Kredites durch das Haus Medici reden. Wenn
wirklich die Zahl der florentinischen Banken von 1422—1472
von 72 auf 32 zurückging, 4 so zeigt sich darin nur eine Kon
zentration des Bankgewerbes, die wir schon zu Beginn des
14. Jahrhunderts wahrnehmen können. 5 Vollends muß die Be
hauptung zurückgewiesen werden, als habe dem Hause Medici
diese ,Monopolisierung des Kredites' die Herrschaft über ihre
Vaterstadt verschafft. 6 Gewiß waren den Medici bei ihrem
Emporkommen ihre geschäftlichen Erfolge, der Kredit, den sie
daheim und draußen, in Rom und Venedig, genossen, förder
lich. Allein den eigentlichen Grund ihres Sieges hat Machiavelli
aufgedeckt. 7 Er beruhte darauf, daß sie sich auf den populo
minuto stützten und geschickt die Fehler ihrer Gegner, der
herrschenden Optimaten, zu benutzen wußten. Nicht der wirt
schaftlichen Niederhaltung ihrer Gegner verdankten sie ihre
politische Stellung, sondern sie benutzten umgekehrt ihre poli
tische Stellung, um ihre Gegner durch willkürliche Steuern,
durch Verbannung und Konfiskation auch wirtschaftlich zu
ruinieren.
Cosimo war groß als Staatsmann und als Kaufmann. Mit
Recht konnte sein Sohn ihn den klugen und glücklichen Kauf
mann nennen, dessen Kredit Florenz neuen Glanz gab. 8 Sein
1 Mediceo avanti LXXXVII, 3: ,Bartolomeus de bardis ut socius ac procu-
rator ac legitima persona Cosmi et Laurentii filiorum Johannis de Me-
dicis et omnium sociorum suorum.“ LXXXVII, 4: La banca dei Bardi
e Medici depositaria per pagare secondo gl’ ordini.
2 Fabronius, S. 17. Vgl. f. 1434 Gottlob, S. 38, S. 111: 1421 — 1429 war
Bartolomeus de Bardis, 1447—1455 Cosmas de Medicis et Robertus de
Martellis depositarii pape.
3 Geschichte des mittelalterlichen Handels und Verkehrs I, S. 341.
4 Pagnini, Deila Decima II, S. 136.
0 Genueser Finanzwesen H, S. 44.
6 Schulte, S. 336.
7 Villari, Machiavelli III, S. 221.
8 Fabronius, Magni Cosmi vita, annotationes, S. 253 und 254.