Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 151. Band, (Jahrgang 1906)

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Y. Abhandlung: Sieveking. 
Averardo 
de Medici 
und sein 
Vermögen. 
dem Ahnherrn Giovanni angefangenes Werk handelte und in 
S. Lorenzo das Familiengrab war. Was dagegen Cosimo und 
sein Sohn Piero nach dem Tode Lorenzos ausgegeben hatten 
für S. Marco, S. Croce, S. Maria servorum, S. Miniato, für die 
Kirche S. Francescho dal bosco im Mugello, für Camalduli und 
für das Heilige Grab in Jerusalem, sollte Cosimo allein zu tragen 
haben (esse de propriis denariis cosme et non dicti pierfran- 
cischi) nach dem Urteil der Schiedsrichter. 
Mit dem neuen Jahre, 25. März, 1441 hatte Cosimo den 
Namen der Firma geändert (mutuavit libros et nomina socie- 
tatum). Von diesem Termin ab wurde der Anteil Pierfranceschos 
am Handlungskapital nicht als Einlage auf Gewinn und Ver 
derb, sondern als mit 5°/ 0 verzinsliches Depositum angesehen, 
,prout fieri consuevit de pecuniis pupillorumh 
Betrug 1440 das Gesamtvermögen 235.137 scudi, so ver 
mehrte es sich in den nächsten Jahren nicht unbedeutend durch 
den Anfall der Erbschaft Averardos und durch glücklichen Fort 
gang der Handlung. 
Averardo, der Sohn des Francescho, eines Bruders Gio 
vannis de Medici, und somit Vetter Cosimos, gehörte zu den 
angesehensten Florentiner Bankiers. Er gehörte zu den vier 
Konsuln der Arte di Cambio, unter deren Regiment 1419 die 
Wechslerzunft das Recht erlangte, eines der Tabernakel an 
Or San Michele mit dem Bilde ihres Schutzpatrons, des Evan 
gelisten Matthäus, zu schmücken, welche Aufgabe sie dem 
Lorenzo Ghibcrti übertrug. 1 Von den 72 Bankiers, die am 
8. März 1422 (23) von der Zunft zur Beisteuer herangezogen 
wurden, standen Averardo di Francescho de Medici et Comp, 
mit 14 fl. Steuer unter den Leistungsfähigsten. Nur vier andere 
zahlten den gleichen Betrag, drei andere einen höheren Beitrag, 
unter ihnen Cosimo di Giovanni de Medici et Comp, und Lo 
renzo di Messer Palla degli Strozzi et Comp, je 20 fl., während 
Giovanni di Bicci de Medici mit nur 10 fl. angesetzt war. 
Seit Giovanni 1421 Gonfaloniere geworden war, finden wir 
Averardo auch an dem politischen Leben seiner Vaterstadt 
tätigen Anteil nehmen. Die Republik sandte ihn 1421 als Ge- 
1 A. Dören, Das Aktenbuch für Ghibertis Matthäusstatue an Or San Michele 
zu Florenz. Italienische Forschungen I, S. 11.
	        
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