V. Abhandlung: Siovoking. Die llandlungsbiicher der Medici.
l
V.
Die Handlnngsbüclier der Medici.
Von
Prof. Dr. Heinrich Sieveking.
(Yorgelcgt in der Sitzung am 5. April 1905.)
I.
Das Vermögen der Medici.
über das Vermögen der Medici geben uns die schon von
Fabronius 1 verwerteten ,Ricordr des Lorenzo Nachricht. Dar
nach hinterließ der Vater Cosimos, Giovanni d’Averardo, bei
seinem Tode 1428 ein Vermögen von 179.221 scudi di suggello.
Bei dem Tode Lorenzos, des Bruders Cosimos, 1440, hatte sich
das Vermögen auf 235.137 scudi di suggello vermehrt.
Die letztere Summe ist gelegentlich 3 nur auf das Vermögen
Lorenzos bezogen, so daß das gesamte Vermögen damals doppelt
so viel betragen hätte. Dem widerspricht aber der Wortlaut
der Stelle:
,11 quäl valsente Cosimo tenne a utile e benefizio dol detto
Pier Francesco, figliuolo del detto Lorenzo, come (wie auch)
di Piero e Giovanni, suoi (Cosimos) figliuoli, insino che furono
d’ eta conveniente.*
Wir erfahren, daß in den dlicordi' Cosimos dies Vermögen
genauer spezifiziert war.
Lorenzo besaß eigenes Vermögen, Anteile an der Staats
schuld, Kleider, Geräte, Kostbarkeiten, Bücher; aber der größere
Teil seines Vermögens war nicht abgeteilt. Daß die Inventur
aufnahme Cosimos sich auf das gemeinsame Vermögen bezog,
1 Laurentii Medicis magnifiei vita II, Note 2.
2 So von Burckliardt, Die Kultur der Renaissance, 4. Aufl., besorgt
von L. Geiger, I, S. 137, und von Ehrenberg, Zeitalter der Fugger
I, S. 46.
Sitzungstier. ä. pliil.-hist.'Kl. CLI. Bä. 5. Abh. 1
Vermögen
der Medici
1440.