Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 14. Band, (Jahrgang 1854)

366 Dr. Freiherr Hamm er - Purg s t a 11. 
Safran, Acipipe die Zibebe, Adarga die Tartsche, Aduana der 
Divan, Adufa die Halbtrommel u. s. w. Das richtige Sprachgefühl 
hat den arabischen Artikel durch den deutschen ersetzt, was nicht 
immer geschehen, indem zum Beispiel die längste Zeit der Al ko ran 
statt der Koran geschrieben worden und noch mit dem zweifachen 
Artikel der Azimut, die Almokantarat, die Algebra u. s. w. 
geschrieben und gesprochen wird. Endlich bemerken wir, dass wie 
wohl Joäo de lSoma sich in seinen arabischen Etymologien weit 
weniger Willkürlichkeiten erlaubt hat als Marina, derselbe doch 
fürchterliche etymologische und orthographische Blossen gibt, so leitet 
er zum Beispiel das Wort Assassin (Hase bisch in) von Hasasin 
ab, was nicht arabisch, und was ihm Marina nachgeschrieben; den 
Namen der Stadt Madrid, welcher aus dem arabischen Med- 
schrith stammt, leitet er aus dem arabischen mai dscheri ab, was 
fliessendes Wasser, eine Etymologie die um nichts besser ist, als die 
unter A.v.Rochau’s Reisebildern erzählte, noch jüngst in der Allge 
meinen Zeitung 1 ) wiederholte spanische Madre id. Er schreibt den 
türkischen Aga mit einem Ja statt einem Elif als letzten Buchstaben, 
das Opium (Afiiun) 2 ) mit einem Ain statt einem Elif als Anfangs 
buchstaben, den Antares (Autar) 3 ) mit einem Th, den türkischen 
Rossschweif tugh 4 ) mit einem Chi statt mit einem gain, den 
To p dschibaschi 5 ) (portugiesisch Topagibaxi) ohne Waw und 
den Turban (portugiesisch Turbante) leitet er statt von Dilbend 6 ) 
von einem persisch sein sollenden Worte Thorbent her, das aber 
gar nicht persisch ist. 
Vollkommener in ihrer Anlage und Ausführung als die Arbeit des 
Fr. Joäo de Sousa ist Don Fermin Caballero's Nomenclatura geo- 
grafica de Espana. Madrid 1834, welche aber nicht nur die arabi 
schen, sondern auch die celtischen, punischen, griechischen, römi 
schen und gothischenvon den Spaniern angenommenen geographischen 
Namen umfasst; der Abschnitt der arabischen hat nur fünf Duodez 
blätter (S. 91—100) und beschränkt sich auf die allgemeinen 
Benennungen von Städten, Schlössern, Festungen, Bergen, Thälern, 
*) Beilage zur allgemeinen Zeitung Nr. 327, vom 23. November. 
2 ) statt 3 ) jltalP statt 
statt statt „XlJ,} 
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